Kriegskunst

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Tom Bayne hat in seinem Start-up eine App entwickelt, die Daten über den gesundheitlichen Zustand von Menschen sammeln kann. Allerdings gibt es bei einem Projekt in Deutschland ein Problem mit den Daten. Es werden erhöhte Jod Werte übermittelt, die aber gar nicht nachzuweisen sind und gleichzeitig werden sie mit einem Reaktorunfall in Verbindung gebracht, der gar nicht stattgefunden hat. Gleichzeitig versucht Dairon Arakis seine Anlage zur kompletten Überwachung an mögliche Geldgeber zu verkaufen. Aber diese reichen Mitglieder der Bilderberg Gruppe hat gar kein Interesse daran. Doch für Dairon ist das grundsätzlich kein Problem, da er gut in China vernetzt ist. Durch die Notwendigkeit das Tom Bayne Geldgeber für sein Start-up sucht, kommt er mit Dairon Arakis zusammen. Dairon hat allerdings einen sehr zweifelhaften Ruf, doch Tom sieht darin Chance für sein Idee Geld zu bekommen. Da sein Start-up in Shenzhen zu Hause ist, liegen natürlich die Einflüsse der chinesischen Machthaber nahe. Durch seine Kontakte zu Dairon stellt Tom fest, dass der Einfluss von China auf seine App schon längst vorhanden ist. Doch erst einmal lässt sich Tom davon nicht abschrecken. Als Dairons ärztlicher Begleiter gewinnt es viele Einblicke in dessen Unternehmungen, die sich in allen Bereichen um die Ausweitung von Macht drehen. Damit gekoppelt ist der Einfluss von China auf dessen Handlungen, die Absichten haben, die einem weiteren Mitspieler, den Amerikanern überhaupt nicht passen. Tom Bayne steckt mittendrin in diesen Machenschaften und muss sich irgendwann entscheiden auf wessen Seite er steht.
Final Control ist ein Thriller, der mir schon zu denken gegeben hat. Komplette Kontrolle durch China und die Datensammlerhaben alles im Griff, ob nun China oder die USA durch die NSA. Der Plot der Story ist eigentlich ganz einfach und doch so spannend und unterhaltsam zugleich. Es handelt um die Vormachtstellung, wer hat die meiste Mach bei den Staaten und ansonsten geht es um Geld und Einfluss. Die Geschichte ist sehr schön aufgebaut und der Spannungsbogen hält bis zum Schluss. Die Szenerie ist ganz einfach. Ein einflussreicher und mysteriöser Mann, Dairon Arakis, der tief in der chinesischen Staatspitze verankert ist, nutzt seinen Einfluss um seine eigenen Geschäfte zu befeuern. Die chinesischen Politiker sind einzig an der Überwachung und an der Einflussnahme in Europa interessiert. Dairon ist hier ein Werkzeug mit einem super Netzwerk, das er auch gnadenlos einsetzt. Tom Bayne will eigentlich nur seine App und sein Start-up aufbauen. Um an Geld zu kommen kann er zwischen Pest und Cholera entscheiden. Dieses Szenarium ist sehr gut in einzelne Abschnitte und Spielorte aufgeteilt, was die Spannung beim Lesen erhöhen soll und der Takt der Story damit schneller und bedrohlicher erscheint. Auch die unterschiedlichen Bereiche, Finanzen, Politik und selbst die katholische Kirche und der Vatikan sind hier Schauplätze für die Geschichte. Diese Figuren sind sehr authentisch, aber auch fiktiv beschrieben. Die NSA, der Vatikan, die chinesische Staatsspitze, die Finanzfachleute und selbst der italienische Gastronom tragen zur Glaubhaftigkeit bei. In diesem flotten und sehr gut lesbaren Schreibstil lässt sich das Buch im Rutsch lesen. Gut am Anfang musste ich mich erst an die Thematik gewöhnen, aber je länger ich gelesen habe um so einfacher war es für mich der Story zu folgen.
Ein bisschen Gänsehaut hat mir die Vorstellung der Geschichte des Buches Final Control schon gemacht. Die Vorstellung was alles durch die Kontrolle des Internets alles geschehen kann macht mir ein wenig Sorge. Ja es ist alles fiktiv, aber sind wir wirklich so weit von dem Inhalt entfernt? Einige Bausteine der Geschichte erscheinen mir sehr wahrscheinlich. Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich kann es empfehlen.