Düster und verschlossen

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lora Avatar

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Schon das Cover sieht düster aus - ein Vorhängeschloss in einer alten schwarzen Tür. Aber immerhin, das Schloss ist nicht abgeschlossen. Doch so, wie es eingehängt ist, könnte zumindest von innen niemand aus dem Raum hinter der tür heraus, nur von außen herein. Ein Bild für den Seelenzustand der Hauptperson?

Die Erzählung wird aus der Perspektive von Libby Day bereichtet. Sie ist inzwischen 31 und hat eine extrem negative Sicht von der Welt, beschreibt sich als unsympathisches Kind mit einer Seele, die gezeichnet "irgendein wildes gekritzel mit deutlich sichtbaren Reißzähnen wäre". Sie war die letzten 24 Jahre ihres Lebens deprimiert nachdem ihr Bruder ihre ganze Familie ausgelöscht hat. Seitdem lebt sie von einem Spendenfonds, der allerdings nun erschöpft ist. Libby muss nun ihr Leben auf eigene Füße stellen und die Vergangenheit abhaken. Nun denkt sie über ihre Zukunft nach, hat aber keine Ahnung, was sie machen soll. Da bekommt sie einen Brief mit einer Einladung in eine Gruppe, die ihr 500 Dollar für die Teilnahme anbietet. Die Gruppe nennt sich "Kill Club" , in ihr treffen sich Menschen, die an bestimmten Verbrechen besonders interessiert sind.

Der zweite Erzählstrang spielt in Libbys Familie bevor der Mord passiert. Es wird das Familienleben geschildert. Libbys Bruder hat als einziger Junge mit drei Schwestern einen schweren Stand, sondert sich immer mehr von Mutter und Schwestern ab. Wie kommt es zu der Tat? - Alles bleibt noch offen und daher spannend.

Für mich ist die Leseprobe sehr vielversprechend, wenn auch recht düster. Die seelischen Abgründe Libbys sind klar gezeichnet.