Einsamer Bruder und traurige Schwester

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suse9 Avatar

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Was für verstörende, grausame, traurige Seiten, die ich eigentlich weglegen und nicht zu Ende lesen wollte. Ich tat es aber doch nicht, weil Libby mir ständig zuzurufen schien, ich solle ihr helfen.

Libby, die mit 7 Jahren Zeugin der grausemen Ermordung ihrer Mutter und Schwestern durch ihren geliebten Bruder wurde, ist ein Wrack. Mit 30 Jahren lebt sie immer noch in der schrecklichen Zeit, ist seelisch nicht gewachsen, wie sie aller Welt aber vorgaukeln will.

Gillian Flynn schreibt flüssig, teilweise distanziert und humorvoll. Über einige Formulierungen könnte man lachen, wenn einem nicht ständig die grausame Vergangenheit bewusst wäre. Ich will dieses deprimierende Buch über ein einsames Kind nicht lesen, habe aber auch nicht den Mut, mich dagegen zu entscheiden. Im Klappentext wird verraten, das sich Libby noch einmal mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen muss. Auch wenn ihre erste Erinnerung an eine gescheiterte Mutter, nervende Schwestern und an einen einsamen Bruder erschreckend auf das Unglück zusteuert, frage ich mich doch, was noch verborgen ist. Wird Libby es schaffen, neu zu beginnen?

Ich mag keine kitschigen Happy Ends, aber was, wenn die Autorin das Mädchen scheitern lässt? Die Entscheidung, ob ich das Buch lesen will oder nicht, ist noch offen.