Familientragödie?

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Die siebenjährige Libby Day überlebte als einzige das sogenannte „Präriemassaker“. Sie beschuldigte ihren Bruder Ben, ihre zwei Schwestern und ihre Mutter getötet zu haben. Aufgrund ihrer Aussage sitzt er nun im Gefängnis.

Fast fünfundzwanzig Jahre sind nun seit der Tat vergangen und Libby verharrte in einer traumatischen Welt. Von Spendengeldern, die gutmeinende Menschen nach dem grausamen Erlebnis für sie gespendet hatten, lebte Libby in den letzten dreizehn Jahren. Das damalige Geschehen hat Libby noch nicht verarbeitet. Sie ist antriebslos und deprimiert. Doch nun muss sich etwas ändern, denn die Spendengelder sind aufgebraucht. Libby nimmt die Einladung des Kill Clubs an, um über ihr Kindheitstrauma zu berichten.

Eine Rückblende erfolgt. Aus der Sicht von Patty Day, der alleinerziehenden Mutter von drei Töchtern und einem Sohn, wird der Tag vor der Tat geschildert. Ihr Kampf, um das Fortbestehen der kleinen Farm, die Probleme, die sie mit ihrem Sohn hat, der sich immer mehr zurückzieht und in einer eigenen Welt hinter verschlossenen Türen lebt. Nur Libby dringt zu ihrem Bruder durch.

Die geschilderte Stimmung wirkt auf mich düster und beschreibt sehr gut die Situation von Libby. Der Erzählstil ist leicht, regt aber zum Nachdenken an. Denn man fragt sich selten, was geschieht Jahre nach der Tat mit Opfern von Gewalt.

Bisher ist wenig von einem Thriller zu spüren, doch wenn man den Klappentext liest und sich das Cover ansieht, stellt sich die Frage: Was geschah wirklich am 3. Januar 1985? Muss sich Libby der Vergangenheit stellen?