Nach dem Grauen einen Sinn finden

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edda Avatar

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Vor 25 Jahren muß die 5-jährige Libby Day mit ansehen, wie ihre Muttr und ihre Schwestern ermordet werden. Seelisch nicht gereift erleben wir die zynische 32 jährige Libby, die sich später die Frage stellt, wie das zurückliegende  Ereignis denn tatsächlich ausgesehen hat.

Gleich am Anfang, ungeschützt,  wirft Gillian Flynn die Leser in menschliche Abgründe.Und zwar nicht als Zuschauer, sondern zwingend als Beteiligten. Die deprimierende Stimmungslage nimmt den Leser in den Bann, raubt ihm fast die Luft, doch kurz vor dem Gedanken des Abbruchs werden wir zur Fragestellung aufgefordert: Hat der Bruder vor 25 Jahren tatsächlich die Familie ermordet, oder was ist wirklich abgelaufen? Im nächsten Kapitel wird die Familie, vor allem die Mutter in der zurückliegenden Zeit vor dem Ereignis dargestellt.Was bringt einen Sohn dazu , die Mutter zu ermorden?

Ein Thriller, der an die Tiefen geht. Er behandelt ein ungewöhnliches Thema, das auf verschiedenen Ebenen spielt.

Erstaunlich und ungewohnt ist, daß kein Held, keine starke Persönllichkeit in Sicht ist, so daß wir uns mit dem Angebotenen auseinanersetzen, um selber richtige Distanz und damit, anders als die Protagonistin, erwachsen sein müssen.

Keine leichte Unterhaltung,  ungewohnter Erzählstrang. Das Deprimierende verliert seinen Einfluß durch das Handeln der seelisch lädierten Protagonistin, auf jeden Fall hofft der Leser dies für sie. Hinterläßt Eindrücke.