Zerstörte Leben

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owenmeany Avatar

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Eine psychisch gestörte und von einem tragischen Schicksal völlig verbitterte Ich-Erzählerin bezeichnet sich in ihrem einleitenden Monolog als "fies" und argumentiert auch so. Sehr anschaulich beschreibt sie das Leben, das sie in einer trostlosen Gegend fristet mit Hilfe der Spendengelder, die ihr zuteil wurden, nachdem ihr Bruder den Rest der Familie umbrachte, als sie sieben Jahre alt war. Ihre Aussage hatte vor fünfundzwanzig Jahren zu seiner Verurteilung geführt.

Nun ist sie einunddreißig Jahre alt, pleite, ohne jegliche Perspektive, aber auch ohne die geringste Motivation, ihr früh verpfuschtes Leben in die Hand zu nehmen. Der innere Monolog bildet die völlige existenzielle Verunsicherung und Entwurzelung glaubwürdig ab.

In dieser Situation geht sie auf die Kontaktaufnahme eines nicht gerade Vertrauen erweckenden Mannes ein, der ein voyeuristisches Interesse an ihrem Schicksal bekundet und sie mit neuen Erkenntnissen lockt.

In der darauf folgenden Rückblende werden die familiären Verhältnisse eines schwierigen Fünfzehnjährigen mit einer alleinerziehenden, finanziell am Rande der Ruins stehenden Mutter und drei jüngeren Schwestern geschildert.

Vor dem bereits angedeuteten Verbrechen bricht die Leseprobe ab und lässt viele Fragen offen: Was ist wirklich passiert? Wie geht es mit Libby weiter?