Aus dem Leben einer Leseratte

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arthanis Avatar

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Ich hatte das Buch schon in der Buchhandlung in der Hand und fand den Klappentext viel versprechend: Eine Ratte, deren Leidenschaft das Lesen ist, freundet sich mit einem Buchhändler an.

Der Anfang war dann etwas enttäuschend. Die Grübeleien, wie denn ein Buch am besten anzufangen sei, waren mir etwas zu lang geraten. Doch zum Glück änderte sich das recht bald und der Erzählstil wurde locker und leicht mit manchmal aufblitzender Ironie, das hat mir sehr gut gefallen. Der Einblick in das Seelenleben einer Ratte, zumal einer, die anders ist als ihre Geschwister, war sehr eindrücklich.

Besonders die Leidenschaft, die Firmin entwickelt, sich regelrecht durch die Bücher zu „fressen“, wie er es ja am Anfang tut, fand ich sehr gut beschrieben. Die Gefühle, die Firmin dabei durchlebt, der Sog, den Bücher ausüben können, kann wohl jede menschliche Leseratte nachvollziehen.

Aber die ganze Geschichte durchzieht eine Atmosphäre der Melancholie und Hoffnungslosigkeit, die für mich auf Dauer schwer zu ertragen ist. Vielleicht ändert sich diese Atmosphäre ja im weiteren Verlauf des Buches.

Auf jeden Fall hätte ich gerne über die Leseprobe hinaus weiter gelesen.