Ein Rattenleben

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lilli Avatar

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Nachdem ich das Buch jetzt auch gelesen habe, hier meine Eindrücke:
Gestaltung: Ein hohes Lob.
Für alle die sagen das Cover und das Aussehen eines Buches spielen keine Rolle, muss ich von meiner Seite entgegnen, dass dies nur auf einen bestimmten Teil der Bücher zutrifft. Beispielsweise bei Autoren, die man auf jeden Fall kaufen würde. Für mich ist die Aufmachung eines Buches wichtig. Es muss mir auffallen, dann nimmt man es in die Hand und dann fängt man an darin zu lesen und das ist bei Firmin hervorragend gelungen. Der Buchschnitt, das Cover spiegeln auch den Inhalt wieder, sodass man auch nach dem lesen noch sagen kann. Es passt.
Volle Punktzahl.
Zum Inhalt:
Firmin, der aus einer Not heraus zum Leser wird, erzählt in „Ich-Perspektive“ sein Leben. Aus schlechten „Rattenverhältnissen“ kommend sucht er immer das Gute und findet dies in Büchern. Später sucht er Freundschaft und zeigt so dem Leser seinen tierischen Blick auf die Menschen.
Der Roman ist in einer schönen Sprache geschrieben und flüssig zu lesen.
Für mich persönlich hatte das Buch aber zuwenig Handlung. Nachdem man die ersten Kapitel gelesen hatte, kannte man das bejammernswerte Leben von Firmin, das sich auch in seiner Umgebung widerspiegelte. Das Interesse, das die Leseprobe geweckt hat im Zusammenhang mit den Buchzitaten, flaute dann doch schneller ab als ich dachte. Es hat sich mir nicht so ganz erschlossen, ob der Autor hier ein philosophisches Werk abliefern wollte, indem er einen Außenseiter die Welt erfahren lässt, oder ob er einfach nur ein Rattenleben vorstellen wollte. Hier könnte man viel in die bildliche Sprache des Autors hinein interpretieren.
Fazit:
Für Leser, die sich gerne mit philosophischem Grundgedanken beschäftigen und eine schöne Sprache lieben, eine Empfehlung. Für Leser, die „mehr“ Handlung und Spannung brauchen, eher ungeeignet.