Detailreiche Verknüpfungen

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bookflower173 Avatar

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Inhalt:

Die Faserarchäologin Mia Sund bekommt eines Tages die Aufgabe, einen Fischerteppich, der ganz anders - nämlich viel farbenprächtiger - als die anderen Pommerschen Fischerteppiche ist, auf seine Echtheit zu untersuchen. Dafür macht sie sich auf die Reise nach Zagreb, um hinter die Geschichte hinter diesem Teppich und der Frau Nina, die diesen Teppich geknüpft haben soll, zu kommen. Dabei lernen wir vieles über die Kunst der Teppichknüpferei, die Arbeitslosigkeit der Fischer auf Grund des Fangverbots 1928, aber auch die Vergangenheit von Mia, die sie nicht loslässt.

Meinung:

Was den Schreibstil von Karin Kalisa angeht, bin ich hin und hergerissen. Einige Metapher und Vergleiche sind wirklich sehr schön und bemerkenswert. Allerdings waren es mir manchmal zu ausschweifende Vergleiche, die für mich zu viel des Guten waren. Die Geschichte ist sehr ruhig und treibt so langsam dahin. Beim Lesen muss man aber trotzdem aufmerksam dabei sein, um die teilweise langen und geschachtelten Sätze richtig zu erfassen.

Mia Sund ist eine Protagonistin, die in ihrer Vergangenheit Traumatisches erlebt hat und dadurch von ihrer Vergangenheit nicht mehr losgelassen wird. Sie ist sensibel und an einer festen Routine im Alltag gebunden , die sie zu verlassen fürchtet. Umso schöner ist es, mitzuerleben, wie sie aus ihrer kleinen Blase rauskommt, und das Leben wieder spürt. Neben ihr lernen wir auch Ninas Geschichte kennen, der Frau, die viele Gemeinsamkeiten mit Mia hat, und deren Geschichten wie ein Teppich miteinander verknüpft werden. Die Verknüpfungen der Handlungsstränge haben mir manchmal gut gefallen, manchmal fan dich sie nicht sehr gelungen. Emotional konnten mich die Liebesgeschichten nicht sehr berühren. Zudem haben mir einige fiktive Dialoge nicht gefallen. Schön ist allerdings, dass man etwas über die Fischerteppiche und die Geschichte der Fischer in Europa erfährt!