Die Faszination von Fischerteppichen

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jackolino Avatar

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Museumskuratorin Mia Sund erhält von einem Kollegen einen pommerschen Fischerteppich, der sie fasziniert. Sie, die sich ihr Leben in Greifswald ohne jede Ablenkung mit täglich den gleichen Abläufen eingerichtet hatte, wird auf einmal aktiv. Sie will die Geschichte dieses Teppichs ergründen, der so ganz anders ist als die anderen ihr bekannten Teppiche aus dieser Region. In seinem Flor irrlichtern Hunderte von Grüntönen, segeln Koggen, tanzen Fische und eine ornamentale Borte entpuppt sich als Chiffre. So kommt sie Nina auf die Spur und sie folgt dieser Spur an ihren Ausgangsort, nach Zagreb.
Ich hatte Mühe, mich in dieses Buch einzulesen und habe es immer mal wieder zur Seite gelegt. Dann zogen mich die wunderbaren Beschreibungen aber auch wieder in ihren Bann. Ab der Mitte des Buches hatte ich mich dann eingelesen und bin auch gerne dabeigeblieben.
Und irgendwann kam es mir so vor, als ob Mias Leben mit dem von Nina verschmolz. Da gab es so viele Gemeinsamkeiten, angefangen von der unsteten Kindheit über ein Suchen in der Jugend und dem Versuch, sesshaft zu werden, der sich dann wirklich realisieren ließ. Anders als beide das geplant hatten, aber wenigstens nicht allein. Und beide haben sich immer wieder andere Namen zugelegt, weil sie mit ihrer Herkunft und Geschichte nicht in Zusammenhang gebracht werden wollten. Der Titel „Fischers Frau“ ist für mich auch ein weiterer Beleg dafür, dass sich Nina auf keinen Namen festlegen lassen wollte.
Ich bin sicher, in diesem Buch steckt noch sehr viel mehr, als man nach einmaligem Lesen erfassen kann.