Intensives Leseerlebnis

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
throki Avatar

Von

Das Titelbild mit den beiden Frauenköpfen sprach mich direkt an und der Inhalt hält, was das Äußere verspricht.
Mia Sund ist Faserforscherin und beschäftigt sich normalerweise mit Resten von Stoffen aus längst vergangenen Zeiten. Doch nun bekommt sie einen Fischerteppich auf den Tisch, ein ganz ungewöhnlich schönes und detailreiches Exemplar. Er ist erst etwa hundert Jahre alt und wurde vermutlich in der hintersten Ecke von Mecklenburg-Vorpommern geknüpft. Dort wurden die Fischer in den 1920er Jahren arbeitslos, als ein Fischfangverbot verhängt wurde und als Ersatz erlernten sie die Kunst des Teppichknüpfens. Mia macht sich auf die Suche nach dem Ursprung des Teppichs und muss dabei auch einige Lasten aus ihrer Vergangenheit bewältigen.
Zwei Frauen stehen im Mittelpunkt dieses Buches, Mia Sund und die geheimnisvolle Nina, die ein bewegtes Leben hinter sich hatte. Die Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein und Mia lernt von Nina, dass sie immer wieder den Mut zum Neuanfang finden kann.
Das Buch ist so vielfältig: Geschichtsstunde, Sachbuch, Liebesroman, Reisebericht.
Die ersten Seiten des Romans fand ich zwar schwierig zu lesen, denn Kalisa hat einen ganz eigenen, manchmal etwas gewundenen Schreibstil, doch das Durchhalten hat sich definitiv gelohnt. Ich wusste nichts über die Fischerteppiche und deren Geschichte, in dieser Hinsicht hat sich mir eine neue Welt erschlossen.
Für das Buch gibt es eine unbedingte Leseempfehlung!