Museumsgeschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
adelheid von buch Avatar

Von

Mia Sund ist Sachverständige für alte Textilien. Eines Tages bekommt sie ein vermeintliches Exemplar der legendären pommerschen Fischerteppiche auf den Tisch. Es unterscheidet sich von den ihr bisher bekannten Stücken, die in Braun- und Grautönen geknüpft sind, durch eine besondere Farbgebung: Der Teppich besteht ausschließlich aus Grüntönen. Ist er echt oder eine Fälschung? Ich musste mich mit dem Schreibstil von Karin Kalisa erstmal anfreunden. Im Verlauf des Lesens gefielen mir die Gedankengänge der Protagonistin jedoch immer besser. Sie muss sich mit der Vergangenheit des Textils beschäftigen und kommt automatisch auch mit ihrer eigenen Vergangenheit, die sie verdrängt, in Kontakt. Ja, sie kommt mit sich selbst in Kontakt, denn die Geschichte, die sich hinter dem ungewöhnlichen Teppich verbirgt, erzählt von Nina, die viele Ähnlichkeiten mit Mia hat. Beide Frauen sind Fremde im Fischerdorf, beide sind sehr eigenwillige Charaktere, beide haben eine ungewöhnliche Vergangenheit. Mia findet viele Fakten und füllt die verbleibenden Lücken der Geschichte mit viel Phantasie.
Das Ende des Romans erschien mir dann etwas sperrig. Ich habe nicht verstanden, warum noch weitere Figuren in den Roman hineingeflochten worden sind.
Die Geschichte der pommerschen Fischerteppiche ist heute kaum noch über die Region hinaus bekannt. Um so interessanter finde ich es, dass sie in diesem wunderbaren Roman ein Denkmal bekommen hat.