Na ja...

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mike nelson Avatar

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"Fischers Frau" von Karin Kalisa ist Geschmacksache. Die Autorin bleibt über 250 Seiten hinweg konsequent der 'Teppich-Idee' treu - so wie die Fäden eines Teppichs miteinander verknüpft sind, so sind auch die Lebensgeschichten zweier Frauen miteinander verknüpft (siehe Buchcover); da ist das Auftauchen eines ungewöhnlichen Teppichs, der bei der Kuratorin Mia Sund landet und die es zu ihrer Mission macht, die Herkunft und Geschichte dieses Teppichs zu ergründen; dabei erfahren wir im ersten Teil auch die Lebensgeschichte von Mia Sund (Orts- und Namenswechsel); im zweiten Teil - auf Mia Sunds 'Forschungsreise' kommt sie der Teppichknüpferin auf die Spur (Orts- und Namenswechsel); im dritten Teil schließlich ändert sich die Perspektive und die Kuratorin schreibt die wechselvolle Geschichte der Teppichknüpferin und des Teppichs nieder. Es gibt schon sehr poetische Passagen, wo die während des Fangverbotes arbeitslosen Fischer nun Teppiche Knüpfen und dabei Geschichten erzählen ('Seemannsgarn spinnen'), Geschichten, die nicht nur Farbe ins triste Leben bringen sollen, sondern selbstverständlich auch in Teppichen verwoben werden; und neben dem hellen Faden läuft (im Leben) immer auch ein dunkler mit... Und so ist auch das Buch wie ein aus verschiedenen Erzählfäden gewobener Teppich... Die sehr ausführlichen Beschreibungen (Farben, Materialien...) machen einen Großteil des Romans aus, was ein wenig auf Kosten der Handlung geht und es insgesamt ein wenig zähfließend macht.