Persische Teppiche an der Ostsee

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„Fischers Frau“ heißt dieser Roman Karin Kalisas, der eine fiktive Erzählung auf einem interessanten historischen Hintergrund aufbaut: nachdem an der pommerschen Ostseeküste im Jahr 1928 für drei Jahre der Finschfang verboten wurde, waren die Fischerfamilien gezwungen, nach Alternativen zu suchen, um ihren Lebensunterhalt sicherzustellen. Die Lösung kam durch einen ungarisch-österreichischen Tapisseristen, durch den die Fischer eine Umschulung zu Teppichknüpfern erhielten. Ein besonders schöner und detailrecher Teppich landet auf dem Schreibtisch der Museumskuratorin Mia Sund, die dem Geheimnis dieses Teppichs auf den Grund gehen soll. Schnell wird klar, dass es sich bei dem Exemplar nicht um eine Fälschung handeln kann. Mia Sund kommt macht sich auf eine Reise, auf der sie sich zugleich mit ihrer eigenen prekären Vergangenheit auseinandersetzen muss, die sie aber auch zu sich selbst führt und heilsam ist. Auch wenn es einige Passagen gibt, die aufgrund des zum Teil verklausulierten Schreibstils schwer verständlich sind, ist der Autorin besonders durch die gekonnte Verknüpfung der Lebenslinien zweier Frauen aus verschiedenen Zeiten und durch das Eintauchen in viele verschiedene Kulturen und Länder eine beeindruckende Erzählung gelungen.