Schillernde Erzählstränge in poetischer Sprache

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pistache Avatar

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Die Faserarchäologin Mia Sund soll einen Fischerteppich aus der Ostsee begutachten und einschätzen. Der aussergewöhnliche Teppich wirbelt in Mia zugeschüttete Erinnerungen auf. Die Vergangenheit holt sie in grossen Schritten ein und löst eine Art Verbundenheit mit der verstorbenen Teppichknüpferin aus. Mia begibt sich auf eine Reise, indem sie der Geschichte des Teppichs nachforscht. Es handelt sich zudem um eine Reise in ihre innerste Gefühlswelt.

Rund um einen Fischerteppich hat die Autorin geschickt eine Geschichte geknüpft. Eine Geschichte die atmosphärisch dicht und mit einer bildhaften und poetischen Sprache erzählt wird. Originell finde ich den Teppich als Protagonisten zu wählen. Ein Thema mit dem ich mich bis anhin nicht befasste, aber insgesamt sehr interessant finde.

Leider war mir Mia zu oberflächlich, ich konnte nicht mit ihr mitfühlen, mir fehlte die Tiefe und die Figur wies keinerlei Ecken und Kanten auf.

Zudem wurde im letzten Drittel die Geschichte der Teppichknüpferin fiktiv nacherzählt, das war für mich ein Bruch in der eigentlichen Geschichte und hätte es nicht benötigt.

Teilweise war mir das Buch zu langatmig und die sachlichen Informationen habe ich überflogen, da sie mir zu analytisch waren.

Eine originelle Grundidee wurde in schillernde Erzählfäden geknüpft, streckenweise fransten die Fäden aus und verloren sich im Nichts.