Teppiche aus dem Norden

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mazapán Avatar

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Ich habe gerade ein Buch gelesen, das mich sehr beeindruckt hat und das mich noch die ganze Zeit beschäftigt.
"Fischers Frau" heißt dieses Buch und geschrieben hat es Karin Kalisa.

Hinter dem Titel steckt aber viel mehr als ein Hinweis zum bekannten Märchen aus dem Norden Deutschlands. Dieser Roman erzählt eine Geschichte über Neuanfänge, über besiegte Ängste und als eine überraschende Zugabe enthält es auch eine Liebesgeschichte. Dazu kommt die faszinierende Suche nach der Herkunft eines Teppichs, eines Pommerschen Fischerteppichs. Dass es in Pommern Teppiche von Fischern geknüpft wurden, ist eine in meinen Augen sehr erstaunliche Tatsache.

Da die Protagonistin als Wissenschaftlerin an der Universität Greifswald arbeitet, erzählte ich einer Freundin, auch Wissenschaftlerin an der Universität Greifswald, darüber. Als Antwort zu meiner Nachricht schickte sie mir Fotos von Fischerteppichen, die bei ihr an der Wand hängen. Unglaublich. Ich fühlte mich immer mehr zu diesem Buch und dessen Charakteren verbunden.

Und genau so erging es Mia (der Wissenschaftlerin im Buch), als ein Kollege ihr einen seltenen Fischerteppich überreicht, um dessen Echtheit zu überprüfen. Es ist nicht nur die einzigartige Schönheit des Teppichs, die Mia nicht mehr loslässt, da ist noch mehr in diesem Teppich, denkt sie, eine ganze Geschichte. Mia ist davon überzeugt, dass nicht mal ein Laborergebnis über die Eigenschaften der Faser die Geheimnisse des Teppichs entlocken kann. Sie muss erfahren, woher dieser Teppich kommt, was er zu sagen, wer ihn geknüpft hat. Eine spannende Reise beginnt.

Am Anfang ist es eine normale Dienstreise, aber bald merkt Mia, dass sie mehr und mehr wissen möchte, wissen muss. Leider führen ihre Recherche in Sackgassen. Damit kann sich Mia nicht zufriedengeben, sie muss hinter dieses Geheimnis kommen. Als es ihr endgültig klar wird, dass es mit gebräuchlichen Mitteln nicht weitergehen kann, trifft sie eine sehr ungewöhnliche und vor allem kühne Entscheidung.

Ich bin Karin Kalisa für dieses Buch sehr dankbar. Ich kann nicht aufhören, an Mia und an ihr unablässiges Bemühen in der Suche nach der Bedeutung dieses Teppichs zu denken. Das ist ein gutes Zeichen, das besagt, dass dieser Roman mein Herz berührt hat.

Ich denke, damit ist alles gesagt.