Zwischen Fiktion und Realität

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annamagareta Avatar

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„Fischers Frau“ ist ein weiterer lesenswerter Roman der Autorin Karin Kalisa, der mehr Themen enthält als ich auf den ersten Blick vermutet hätte.

Als die Kuratorin Mia Sund unerwartet von ihrem Kollegen einen alten Wanderteppich übergeben bekommt, ist sie zunächst irritiert, warum und wieso dieser Fischerteppich bei ihr gelandet ist. Aber dann begibt sie sich auf die Suche nach der Geschichte zu diesem Teppich.

Der Schreibstil der Autorin ist wieder einmal einfach nur wunderschön. Sie springt zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her, was ich als sehr abwechslungsreich empfunden habe. Außerdem beschreibt sie die Ereignisse auf eine ganz ungewöhnliche und poetische Art und Weise. Aber nicht nur diese, auch den Teppich hatte ich durch die detaillierten Beschreibungen - und geprägt durch das Cover - farblich vor Augen. Ich bin gerne Mias Gedanken und Überlegungen gefolgt. Sie ist eine zurückhaltende, aber auch sehr kluge Protagonistin, die ihre Handlungen durchdenkt.

Die Geschichte des Teppichknüpfens wird hier genauso gekonnt mit der Handlung verwoben wie der Teppich selbst. Es geht durch zahlreiche Länder in unterschiedlichen Zeiten. Dabei gibt es interessante historische Details über das Handwerk und dessen Geschichte. Fiktion und Realität werden so kunstvoll wie ein Perserteppich miteinander verknüpft.

Zunächst scheint es sich nur um einen Teppich und dessen Echtheit zu drehen, aber dahinter steckt weitaus mehr, was sich hier zwischen den Zeilen versteckt. Die Authentizität ist hier im übertragenden Sinn zu sehen.

Mir wird dieses Buch mit seinen interessanten historischen Details sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben und wer Romane mag, die nicht alltäglich sind, liegt mit diesem Buch richtig.