Freischnauze ist das erste, was mir einfällt

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Ella spricht freischnauze (ich weiß nicht ob man das Wort als Adjektiv verwenden kann) aber so fühlt es sich für mich an. Während des Lesens klingt in meinem Kopf direkt die Stimme einer 16 Jährigen an. Ich mag die rohe Sprache, das jugendlich abgeklärte im Sound.

Wieso mich das Buch alleine durch die Leseprobe berührt ist die versteckte tiefe Traurigkeit hinter all dem Witz und Ironie und auch hinter all der Wut. Diese Traurigkeit kommt wie ein unerwarteter Hieb von der Seite, wenn Ella beschreibt, was Sprachbilder mit ihr machen. Auf wenigen Seiten habe ich einen Eindruck bekommen, wer Ella ist. Gleichzeitig weiß ich natürlich noch ganz viel nicht (und würde es aber gerne wissen). Woher kommt diese ungezügelte Wut? Bleibt es beim Anschreien anderer?

Ich erwarte die Geschichte einer jungen Frau, die geprägt ist durch ihre sozialen und ökonomischen Verhältnisse, gesellschaftlich vermutlich an vielen Ecken aneckt und doch ein liebenswerter Charakter ist, denn man als Leser*in mal schütteln und mal fest in den Arm nehmen möchte!