Cover TOP, Inhalt FLOP

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downey_jr Avatar

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In "Fischtage" erzählt Charlotte Brandi die Geschichte der sechzehnjärigen Ella, die seit Beginn der Pubertät mit starken Wutanfällen zu kämpfen hat. Damit hat sie schon all ihre Freunde vergrault und immer wieder Stress mit ihrer dysfunktionalen Familie. Um nicht ins Internat zu müssen, geht sie zweimal wöchentlich zur Therapie. Ihre einzigr weitere feste Bezugsperson ist der alte Eckard, den sie von klein auf kennt, doch der ist leider an Demez erkrankt. Als Ellas jüngerer Bruder Luis verschwindet, macht sie sich auf die Suche nach ihm – begleitet von einem sprechenden Plastikfisch, den der alte Eckhard ihr anvertraut hat.
Bis hierhin war das Buch noch halbwegs lesbar, aber ab diesem Punkt ging es meiner Meinung nach nur noch bergab.
Auch wenn ich weder Bücher noch Menschen nach dem Äußeren beurteile, hat mich bei diesem Buch zugegebenermaßen doch das Cover sehr angesprochen. Leider ist das auch so ziemlich das einzig Gute an diesem Buch. Ich war zwar vorab schon etwas skeptisch, aber eben auch neugierig und hatte durch den Blurb einige Erwartungen an diesen Roman. Diese wurden leider überhaupt nicht erfüllt. Ich fand weder die Charaktere noch die Geschichte an sich überzeugend. Der Funke ist bei mir überhaupt nicht übergesprungen. Oksana fand ich noch am authentischsten und sympathischsten von allen getroffen, ansonsten ist man keiner der Protagonisten wirklich nahegekommen.

Für mich noch der beste Satz im ganzen Buch: "Lesen fiele mir von mir aus ja nicht ein. Das ist irgendwie nichts für mich. Ich glaube, es gibt Lese-Köpfe und es gibt andere Köpfe, und ich bin definitiv ein anderer Kopf. Bücher machen mir Angst, weil ich dann der Person, die da schreibt, so krass nahe bin. Weil, wenn die Bilder zu der Geschichte nur in deinem Kopf entstehen, hast du vorher besser dafür gesorgt, dass das eine saubere, sichere Gegend ist. Und mein Kopf ist echt einiges, aber weder besonders sauber noch besonders sicher. Meine inneren Bilder zu nur Worten sind meist sehr doll, und deswegen sind Bücher für mich schwierig."

Die Sache mit dem sprechenden Fisch fand ich, ehrlich gesagt, nur völlig albern und unpassend.
Ich hatte erwartet, dass stärker auf die Beziehung zwischen Ella und dem alten Eckard eingegangen wird, aber das wurde sehr knapp abgehandelt, so wie auch alle anderen Themen nur kurz angerissen wurden. Nichts wurde auserzählt oder vertieft. Auch den Schreibstil fand ich jetzt nicht sonderlich bemerkenswert.
Insgesamt für mich ein oberflächliches Buch, das ich sicher gleich wieder vergessen werde. - Absolut NICHT lesenswert.