Ausbaufähige Young-Adult-Fantasy

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cynthiam Avatar

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Nachdem ich im letzten Jahr einen gewissen Gefallen an dieser typischen Mischung aus Fantasy und Young-Adult-Romance gefunden habe, hat mich dieses fantastische Cover zum zugreifen verleitet. Leider muss ich sagen, dass mir bei diesem Buch sowohl Gefühle, also auch charakterliche Entwicklungen auf der Strecke blieben und ich beinahe froh war, als ich das Buch durch hatte.

Zum Inhalt: Zwischen den Fae und den Drachen besteht ein sehr labiler Friede, den keines der Völker als erstes Brechen will, obwohl beide Seiten Chancen und Möglichkeiten in einem Krieg sehen. Daher wird die beste Fae-Kriegerin Kailey nach Dublin aufs Trinity College entsandt, wo sich der Sohn des Drachenkönugs befindet. Ihr Auftrag besteht darin, sich sein Vertrauen zu erschleichen und herauszufinden, was die Drachen planen, während der bestehende Friede durch beide Seiten immer mehr strapaziert wird. Und auch Aiden hat einen Plan. Doch kann überhaupt eine der Seiten diesen Krieg gewinnen?

Es ist mir trotz des flüssigen und einfachen Schreibstils eher schwer gefallen in die Handlung hereinzukommen, was vor allem an der Informationsfülle zu Beginn der Handlung lag. Ja, Kontext und Worldbuilding muss sein, aber irgendwie hat mir das den Beginn der Geschichte etwas langatmig gemacht. Als Kailey und Aiden sich dann endlich begegneten, Hat mich der Inhalt auch mehr interessiert. Allerdings habe ich irgendwie bis zum Ende auf die angekündigte Lovestory gewartet, denn die beiden Protagonisten umkreisen einander abwartend, ohne sich wirklich anzunähern. Sie tauschen einen Kuss aus, aber große Emotionen sind da bei mir nicht angekommen.

Die Figuren waren in meinen Augen generell sehr blass und ohne viel Tiefgang. Kailey wirkt wie eine naive, brave Marionette ihrer Königin, die sich vor allem nach Anerkennung ihrer Leistung sehnt, ihre Gedankengänge wirken sehr oberflächlich und insgesamt ist sie mir bis zum Schluss eher unsympathisch geblieben. Und Aiden sieht gut aus und soll mal König werden. Viel mehr ist bei mir irgendwie nicht hängengeblieben. Beide Protagonisten durchleben auch keine nennenswerten Entwicklungen bis zum Ende des Buches, was ich sehr schade finde. Heimlicher Sympathieträger war für mich Aidens Schwester Sharni, die gefühlt permanent von allen unterschätzt wurde, mir aber als Charakter wirklich gut gefallen hat.

Der Rest der Story war durchaus gut (also quasi der reine Fantasy-Part der Geschichte), aber das war einfach nicht, was ich mir erhofft hatte. Das Ende hat mich etwas ratlos zurücklassen und ich weiß noch nicht, ob ich den zweiten lesen werde.