Das Herz des Feindes

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Flame and Arrow erscheint mir im ersten Moment wie ein ganz typischer Romantasyroman für Jugendliche.
Einmal in die magische Welt Irlands entführt, die nicht vor von einem Hexenclan, sondern auch von den untereinander verfeindeten Drachen und Fae (Elfen) aufgeteilt und bewohnt ist, werde ich sofort im Strom der Geschichte mitgesogen. Wir springen in eine angespannte Situation mit vielen offenen Fragen und stürzen in eine Welt, die verwickelt ist in Intrigen und Schein, stets begleitet von den rasselnden Säbeln der drohenden Gefhar eines nahenden Krieges.

Werden unsere beiden Protagonisten sich aus ihrer Position als Marionette ihrer Völker befreien, auf ihre Gefühle hören, vielleicht gar die Welt retten? Werden sie alles aufklären können? Wer ist hier der Gute, und wer der Böse? Diese Verteilung ist nämlich nicht eindeutig klar, auch wenn ich als Leserin im ersten Band eindeutig höhrere Sympathie zu den Drachen aufbauen konnte.

Viele Fragen werden nicht im ersten Band beantwortet, es bauen sich im Gegenteil neue auf. Die Spannungskurve der Handlungen schraubt sich, trotz zwischenzeitlich ruhigeren Passagen, deutlich immer höher. Ich bin wirklich begeistert, was für eine ungewöhnliche und vielschichtige Welt verborgen in der unseren Sandra Grauer hier geschaffen hat und es gefällt mir ausgesprochen gut, wenn auf einzelnen Seiten auch alte Vertraute aus Clans of London eine kleine Rolle bekommen. Das macht die Duologie größer und bindet sie stärker ein!

Ich fand es richtig schön, die Sichtweisen von unseren Protagonisten, der Fae Kaylee und dem Drachen Aiden und die erfrischende Zwischenerlebnisse seiner Schwester zu bekommen, das machte alles wesentlich dynamischer. Ein kleines Manko ist für mich die Charakterdarstellung. So haperte es immer wieder an meiner Sympathie für Kaylee, die mir von Zeit zu Zeit etwas zu fremdgesteuert, verbissen und stachelig daherkam. Gleichzeitig fand ich Aiden mit seinem Schicksal sehr mainstreammäßig aufgebaut, konnte aber gut mit ihm mitfühlen. Leider verhielt er sich von Zeit zu Zeit etwas unglaubwürdig naiv, ich hätte mir hier von einem Thronfolger mit seiner Hintergrundgeschichte deutlich mehr Cleverness gewünscht! Auch der Aufbau eines romantischen Knisterns lässt eher auf sich warten, was evtl. so wie die Geschichte zum Cliffhanger -Ende hin aufgebaut ist auch Sinn ergibt.

Fazit: Eine beeindruckende Fantasy Geschichte mit hohem Handlungstempo in einer verstrickten Welt aus Lug und Schein mit eigenwilligen Charakteren, die entgegen ihrer Bestimmung zarte Gefühle füreinander entwickeln.