Gruselgeschichten aus Hovenäset

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Heidis Zimmer wird renoviert und dadurch eine Geheimnis unter der alten Fußdiele gelüftet. Heidi findet einen Schuh und eine Rassel, wem gehören die alten Sachen? Plötzlich wird das Wetter immer stürmischer und Heidi hört jemanden in ihrem Zimmer rumschleichen. Zum Glück kann sie das neue Riesenrad im Ort ablenken und der Besitzer zieht in das Gästezimmer der Familie ein, ein Grund mehr für Harry und Alva, ihre Freundin Heidi zu besuchen. Doch irgendwas stimmt nicht, ihre schwangere Bonusmama wird immer müder und ihre Oma gerät bald vollkommen in Panik. Die drei Freunde machen sich auf die Suche nach Antworten und Finden ein schreckliches Geheimnis, das sich zu wiederholen droht.

Flammenrad von Kristina Ohlsson ist der erste Band der Gänsehaut in Hovenäset Reihe für Kinder ab 11 Jahren, die ihre Angstlust gerne herausfordern. Von Beginn an durchzieht eine düstere Atmosphäre das Buch, ständig in Alarmbereitschaft sorgt es sogar bei mir als Erwachsene für ein leichtes Bauchkribbeln. Unfassbar gut hat Ohlsson Hinweise und Indizien in die Geschichte eingewoben und mit kleinen Elementen gruselige Szenarien erschaffen. Die Geschichte wirkt über den größten Teil sehr real, was den Gruselfaktor erhöht und das Lesen super spannend gestaltet.

Der Schreibstil ist im ersten Moment etwas ungewöhnlich und wirkte vor allem zu Beginn etwas holprig, am Ende war es aber auch genau der Schreibstil, der das Werk besonders angespannt wirken lies und damit den Effekt des Grusels ebenso verstärkte. Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet. Heidi ist eine Protagonistin, deren Gedankengängen man gerne folgt. Alleingelassen von ihrer Mutter, wächst sie nun bei ihrem Vater und ihrer Bonusmama auf und entwickelt sich im Laufe der Geschichte. Die Freundschaft zwischen Alva, Harry und Heidi ist stark und zeichnet sich vor allem durch den Glauben an den anderen aus. Zusammen beweisen sie immer wieder ihren Mut.

Selten erwähne ich Cover und Titel in meiner Rezension, aber an dieser Stelle sei eine Ausnahme gemacht, denn beides passt wirklich hervorragend zur Geschichte!

Einziger Kritikpunkt ist für mich das etwas zu actionreiche Ende und der Faktor, dass der Grusel am Ende nochmal auferlegt wird. In Kinderbüchern würde ich dazu neigen, dass sowas nicht unbedingt sein muss. Und dennoch reichen mir die beiden Kritikpunkte nicht, dem Buch auch nur einen Stern abzunehmen, denn viel zu vieles wurde hier richtig gut gemacht und hat für ein kurzweiliges Leseerlebnis gesorgt. Kinder die gerne ihre Angstlust ausleben sind mit Flammenrad gut beraten und auch Erwachsene haben an dieser Geschichte mit Sicherheit ihren Spaß!