Wichtiges Thema, berührend und informierend umgesetzt

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daemonin Avatar

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Schon mit 13 Jahren habe ich eine Essstörung entwickelt, aus ganz unterschiedlichen Gründen, aber auch, weil ich permanent das Gefühl hatte, dass mein Körper so wie er ist nicht schön ist, dass ich nicht genug bin. Auch wenn sich in den letzten Jahren immer mehr ändert, leben wir leider immer noch in einer sehr oberflächlichen Gesellschaft, die uns permanent suggeriert ein gewisses Schönheitsideal erfüllen, anders sein zu müssen.

Wenn ich meine Nichte über ihren eigenen Körper reden höre, erschrecke ich und deshalb finde ich es so wahnsinnig wichtig, dass wir schon mit den Kleinsten darüber sprechen, dass unsere Körper unser zuhause ist, uns durchs Leben trägt und sich mit verschiedenen Lebensabschnitten immer verändern darf.

Nora Burgard-Arp und Franziska Zobel haben ein wunderschönes, berührendes Buch geschaffen, welches den Leser*innen spielerisch die Spiegelexposition, eine Therapiemethode die bei Betroffenen von Magersucht eingesetzt wird, näher bringt. Natürlich hat das Buch so einen leicht informierenden, erklärenden Unterton, aber der Text und die Bilder sind auf so eine herzerwärmende Art gestaltet, dass man Lou und seine Eltern einfach nur ins Herz schließen kann. Einerseits wird dazu angeregt den eigenen Körper mit mehr Neutralität zu betrachten, während gleichzeitig der Fokus darauf gelegt wird, zu verstehen, dass man mehr ist als der Körper.

FAZIT:
Eine informierendes, berührendes Kinderbuch, welches schon Kindern den "Zaubertrick" bei bringen kann, den eigenen Körper neutraler zu sehen und sich stattdessen auf Interessen, Fähigkeiten und kleine Eigenheiten zu fokussieren. Ich würde es wahrscheinlich der Altersgruppe 6 bis 8 Jahre empfehlen.

5 von 5 Sternen