Die Richterin

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Renée Karthee war viele Jahre Redakteurin beim STERN und ist heute Autorin zahlreicher Kinderbücher und erfolgreiche Drehbuchautorin. Sie lebt zusammen mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn in Hamburg.

Gerit Liebke, hat (fast) alles in ihrem Leben fest im Griff. Sie ist 45 Jahre, Richterin und steht kurz vor der Berufung zur Justizsenatorin der Hansestadt. Sie ist schlank, treibt regelmäßig Sport und ernährt sich gesund. Lediglich in Beziehungsdingen bewies sie bisher kein allzu glückliches Händchen. Sie hat dieses Thema daher für sich abgehackt. In jüngster Zeit ist ihr mehrfach eine obdachlose Frau aufgefallen, die im Hausflur ihres Mietshauses übernachtet. Als sie eines Abends, ganz gegen ihre Gewohnheit, angeschickert von einem Besuch ihrer Freundin Katja König nach Hause kommt, stolpert sie über die Pennerin. Als ihr diese behilflich sein will im Aufzug zu ihrer Wohnung zu gelangen, bleibt er stecken. Dort wird sie dann auch Zeuge, wie Gerit nur für einen Augenblick die Beherrschung verliert…

Ich fühlte mich von dieser Leseprobe an den Roman „Die Taube“ von Patrick Süskind erinnert, in dem eine im Flur sitzende Taube einen Mann vollständig aus seiner Lebensbahn wirft. Keine ganz neue und auch recht vorhersehbare Erzählung. Trotzdem recht gelungen, stimmungsvoll und unterhaltsam umgesetzt.