Zu wenig!

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marcello Avatar

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"Fliegen lernen" handelt von der 45-jährigen Gerit, die als Richterin tätig ist. Enttäuscht von der Liebe zieht sie sich immer mehr in sich selbst zurück. Plötzlich begegnet sie im Treppenhaus der obdachlosen Sonja und trotz all der Gegensätze taut Gerit auf und sie werden beste Freundinnen...
In der Leseprobe lernt man Gerit kennen, die als Richterin tätig ist und jeden Morgen zunächst ins Fitnessstudio geht. Dies macht sie seit ihrem 45. Geburtstag, da sie das Gefühl hat, dass ihre Haut langsam schlaff wird. Im Treppenhaus liegt eine Frau, die sofort flüchtet, als Gerit erscheint. Diese macht sich zunächt keine weiteren Gedanken und trifft im Fitnessstudio auf Katja, ihre beste Freundin. Zumindest was man so als beste Freundin bezeichnen kann, wenn man lieber für sich alleine ist. So zwingt Katja sie auch mehr oder weniger zu ihr und ihrem Ehemann am Samstag zum Essen zu kommen. Die ganze Woche über, wenn Gerit zum Fitnessstudio aufbricht, flüchtet die Frau im Treppenhaus ins Freie, am Freitag sieht sie sie gar nicht mehr. Gerit verspürt fast schon etwas wie Enttäuschung. Bei dem Abendessen mit Katja, versuchen diese und ihr Mann Gerit zu einer Fotostory zu überreden, dass sie, die Richterin, mal von einer privaten Seite zeigen soll. Gerit weigert sich und bricht gegen 1 etwas betrunken auf. Im Treppenhaus ihres Hauses funktioniert das Licht nicht und so stolpert sie über etwas. Es stellt sich als die Obdachlose heraus, die wieder flüchten will. Doch sie sieht, dass sich Gerit ernsthaft weh getan hat und stützt diese in den Aufzug. Prompt bleibt der Aufzug stecken und Gerit, die Angst in engen Räumen hat, gerät in Panik. Die Obdachlose bliebt jedoch ruhig, denn für sie bedeutet der Aufzug einen warme Platz zum Schlafen. Schließlich setzt sich der Aufzug wieder in Bewegung.
Die Leseprobe ist in Ordnung, doch vom Hocker haut sie mich nicht gerade. Gerit als Protagonistin ist mir noch nicht sonderlich sympathisch geworden. Sie wirkt nicht wirklich menschlich, sondern fast schon wie eine Maschine. Über ihren Gegenpart, die Obdachlose, erfährt man so gut wie nichts, so dass mich von den Charakteren jedenfalls keiner anregt anregt mehr lesen zu wollen. Der Schreibstil ist zufriedenstellend. Er lässt sich flüssig lesen, was will man mehr. Insgesamt sehe ich auch noch nicht, wohin die Geschichte führen soll. Soll es einfach nur die Geschichte von zwei unterschiedlichen Menschen werden, die trotzdem schließlich beste Freundinnen sind? Dann wäre mir das etwas zu wenig.
Fazit: Die Charaktere überzeugen noch nicht, der Schreibstil ist gut und es lässt sich noch nicht absehen, wohin die Geschichte führen soll. Somit nichts, das mich überzeugt weiterlesen zu wollen!