Gleichermaßen Herzzerreisend wie Herzerquickend!
„Wie schön ist die Jugend, die uns entgleitet! Wer feiern will, jetzt ist die Zeit, denn das Morgen ist ungewiss.“
- Lorenzo de‘ Medici
„Florentia – im Glanz der Medici“ ist ein von Noah Martin geschriebener historischer Roman, welches die Medici Dynastie von 1469 bis 1478 begleitet. Es sind schon weit über 500 Jahre vergangen seit die Pazzi Verschwörung an jenem Ostersonntag stattfand, doch keine Geschichte und keine Intrige ist so faszinierend, wie die Geschichte von zwei Brüdern, die das damalige Florenz dermaßen polarisierte, dass man davon noch heute erzählt.
Wir lesen die Geschichte aus der Perspektive des noch jungen Leonardo da Vinci, des zweitgeborenen Sohnes Giuliano de‘ Medici und der Professorentochter Fioretta, die zwar existiert hat, hier jedoch als Malerin porträtiert wird und soll als Symbol für die vergessenen Malerinnen der Renaissance stehen. Die Geschichte beginnt mit der Heirat zwischen Lorenzo il Magnifico und Clarice Orsini sowie der „Thronübernahme“ des il Magnifico. Durch politisches Geschick und Intuition bekämpfen die Brüder jede Intrige, die ihnen in den Weg gestellt wird. Währenddessen beobachten wir den Aufstieg Sandro Botticellis, den langsamen Durchbruch Leonardo da Vincis und den Kampf Fiorettas, um ihren rechtmäßigen Platz in der Kunstwelt. Ich war inhaltlich von der ersten Seite gefesselt und ließ das Buch nicht nieder, solange ich die Wahl hatte. Der fiktive Teil des Buches konnte die bekannte Handlung perfekt ergänzen, um die Spannung aufrecht zu erhalten.
Obwohl ich wusste, dass Giuliano Medici der Pazzi Verschwörung zu Opfer fallen würde, war es dennoch ein tiefer Schlang ihn das ganze Buch lang zu begleiten, ihn sogar ins Herz zu schließen und schließlich zu zusehen, wie er bestialisch ermordet wird. Wichtig zu erwähnen finde ich die Darstellung des jungen da Vincis, der als sehr sympathisch und nachvollziehbar rüberkam. Fioretta war eine eher neue Figur und die Neuerung, die dieses Buch mit sich brachte. Deren Beziehung war zwar kurz, gleichzeitig aber auch ein integraler Part der Figurenentwicklung. Diese verbotene Liebschaft brachte alle die Seiten in den Figuren hervor, die man andernfalls nicht sehen würde. Lorenzos Fürsorge, die mit Eigennutz grenzte, Giulianos Leidenschaft, die ihn liebwürdiger macht und Fiorettas Hingabe und Aufopferung für das Wohl einer Familie, die sie zu lieben lernte.
Die Länge der Kapitel ist angenehm zu lesen, da die Autorin weiß, wie man die wichtigen Informationen und Schlüsselmomente aufgreift, sodass man nie das Gefühl bekommt, eine Pause einlegen zu müssen. Der Schreibstil ist gut gewählt worden – denn meiner Meinung nach ist ein gelungener Schreibstil derjenige, den man gar nicht merkt und die Sätze vom Blatt liest und nicht das Gefühl hat zu lesen.
Außer der Tatsache, dass Botticellis „Geburt der Venus“ als Cover immer stilvoll aussieht, finde ich die Symbolik hinter dem Ausschnitt des Gemäldes sehr interessant (Zephyr = Gott des milden Westwindes, Flora (Ovid) = Göttin der Getreideblüte). Die Medici sorgten für Prosperität und das Aufblühen der Florentiner Kultur und deren Wirtschaft. Vielen Quellen nach handelt es sich bei Zephyr und Flora um Giuliano und Fioretta. Der Ausschnitt des Gemäldes zeigt Flora, wie sich sich an Zephyr ängstlich festhält, obwohl sie ein eigenes Paar an Flügeln hat. Nach einer ausgiebigen Recherche fand ich heraus, dass nach Giulianos Tod und nachdem ihr Kind geboren wurde, sie sich den Karmeliten anschloss und als sogenannte „Anchoress“ den Rest ihres Lebens in einem Kloster isoliert und zugemauert verbracht hatte. Ihr Schicksal hat mich zu tiefst erschüttert, sowie das Leben ihres Sohnes Giulio, der fast als Weise aufwuchs bei seinem Onkel. Das Bild der Geburt der Venus ist nicht nur die Verewigung der Simonetta Vespucci als Venus, sondern auch des Liebespaares.
Ich schätze es sehr, dass die Autorin im Anhang noch mal in die Malerinnen der Epoche eingegangen ist und diese vorstellte. Das Buch weckte in mir nicht nur eine noch intensivere Liebe zur Renaissance, sondern auch den Frust, dass man über die damaligen Frauen heute viel zu wenig weiß. Meiner Meinung nach ist es eine Schande, denn bei eigenständiger Recherche stieß ich immer wieder nur auf simple und nichts aussagende Beschreibungen. Von „religiös“, „gut mit Zahlen“ bis zu den Klassikern „hübsch“ und „kurvig“ sowie die standardmäßigen „üppiges Dekolleté“ und „weites und gebärfähiges Becken“.
Was diesen historischen Roman über die Medici hervorhebt, ist die Einbeziehung aller Familienmitglieder, die oft ausgelassen werden, sowie die vielen Details, die inkorporiert wurden. Ich war angenehm überrascht von der Zitierung eines der Gedichte von Lorenzo de‘ Medici. Es ist nicht nur die grobe Handlung und die Figurenkonstallation, die ein Buch aus der Masse hervorheben, sondern auch die Details, die passend eingebaut wurden, ohne den Lesefluss zu stören.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Noah Martin und dem Droemer Verlag für die Verlosung und die Gelegenheit, mitmachen zu dürfen, herzlich Bedanken. Ich empfehle dieses Buch definitiv auch Jugendlichen, da die Figuren und die Handlung so ausgelegt wurden, dass es zu den meisten Altersgruppen passt.
- Lorenzo de‘ Medici
„Florentia – im Glanz der Medici“ ist ein von Noah Martin geschriebener historischer Roman, welches die Medici Dynastie von 1469 bis 1478 begleitet. Es sind schon weit über 500 Jahre vergangen seit die Pazzi Verschwörung an jenem Ostersonntag stattfand, doch keine Geschichte und keine Intrige ist so faszinierend, wie die Geschichte von zwei Brüdern, die das damalige Florenz dermaßen polarisierte, dass man davon noch heute erzählt.
Wir lesen die Geschichte aus der Perspektive des noch jungen Leonardo da Vinci, des zweitgeborenen Sohnes Giuliano de‘ Medici und der Professorentochter Fioretta, die zwar existiert hat, hier jedoch als Malerin porträtiert wird und soll als Symbol für die vergessenen Malerinnen der Renaissance stehen. Die Geschichte beginnt mit der Heirat zwischen Lorenzo il Magnifico und Clarice Orsini sowie der „Thronübernahme“ des il Magnifico. Durch politisches Geschick und Intuition bekämpfen die Brüder jede Intrige, die ihnen in den Weg gestellt wird. Währenddessen beobachten wir den Aufstieg Sandro Botticellis, den langsamen Durchbruch Leonardo da Vincis und den Kampf Fiorettas, um ihren rechtmäßigen Platz in der Kunstwelt. Ich war inhaltlich von der ersten Seite gefesselt und ließ das Buch nicht nieder, solange ich die Wahl hatte. Der fiktive Teil des Buches konnte die bekannte Handlung perfekt ergänzen, um die Spannung aufrecht zu erhalten.
Obwohl ich wusste, dass Giuliano Medici der Pazzi Verschwörung zu Opfer fallen würde, war es dennoch ein tiefer Schlang ihn das ganze Buch lang zu begleiten, ihn sogar ins Herz zu schließen und schließlich zu zusehen, wie er bestialisch ermordet wird. Wichtig zu erwähnen finde ich die Darstellung des jungen da Vincis, der als sehr sympathisch und nachvollziehbar rüberkam. Fioretta war eine eher neue Figur und die Neuerung, die dieses Buch mit sich brachte. Deren Beziehung war zwar kurz, gleichzeitig aber auch ein integraler Part der Figurenentwicklung. Diese verbotene Liebschaft brachte alle die Seiten in den Figuren hervor, die man andernfalls nicht sehen würde. Lorenzos Fürsorge, die mit Eigennutz grenzte, Giulianos Leidenschaft, die ihn liebwürdiger macht und Fiorettas Hingabe und Aufopferung für das Wohl einer Familie, die sie zu lieben lernte.
Die Länge der Kapitel ist angenehm zu lesen, da die Autorin weiß, wie man die wichtigen Informationen und Schlüsselmomente aufgreift, sodass man nie das Gefühl bekommt, eine Pause einlegen zu müssen. Der Schreibstil ist gut gewählt worden – denn meiner Meinung nach ist ein gelungener Schreibstil derjenige, den man gar nicht merkt und die Sätze vom Blatt liest und nicht das Gefühl hat zu lesen.
Außer der Tatsache, dass Botticellis „Geburt der Venus“ als Cover immer stilvoll aussieht, finde ich die Symbolik hinter dem Ausschnitt des Gemäldes sehr interessant (Zephyr = Gott des milden Westwindes, Flora (Ovid) = Göttin der Getreideblüte). Die Medici sorgten für Prosperität und das Aufblühen der Florentiner Kultur und deren Wirtschaft. Vielen Quellen nach handelt es sich bei Zephyr und Flora um Giuliano und Fioretta. Der Ausschnitt des Gemäldes zeigt Flora, wie sich sich an Zephyr ängstlich festhält, obwohl sie ein eigenes Paar an Flügeln hat. Nach einer ausgiebigen Recherche fand ich heraus, dass nach Giulianos Tod und nachdem ihr Kind geboren wurde, sie sich den Karmeliten anschloss und als sogenannte „Anchoress“ den Rest ihres Lebens in einem Kloster isoliert und zugemauert verbracht hatte. Ihr Schicksal hat mich zu tiefst erschüttert, sowie das Leben ihres Sohnes Giulio, der fast als Weise aufwuchs bei seinem Onkel. Das Bild der Geburt der Venus ist nicht nur die Verewigung der Simonetta Vespucci als Venus, sondern auch des Liebespaares.
Ich schätze es sehr, dass die Autorin im Anhang noch mal in die Malerinnen der Epoche eingegangen ist und diese vorstellte. Das Buch weckte in mir nicht nur eine noch intensivere Liebe zur Renaissance, sondern auch den Frust, dass man über die damaligen Frauen heute viel zu wenig weiß. Meiner Meinung nach ist es eine Schande, denn bei eigenständiger Recherche stieß ich immer wieder nur auf simple und nichts aussagende Beschreibungen. Von „religiös“, „gut mit Zahlen“ bis zu den Klassikern „hübsch“ und „kurvig“ sowie die standardmäßigen „üppiges Dekolleté“ und „weites und gebärfähiges Becken“.
Was diesen historischen Roman über die Medici hervorhebt, ist die Einbeziehung aller Familienmitglieder, die oft ausgelassen werden, sowie die vielen Details, die inkorporiert wurden. Ich war angenehm überrascht von der Zitierung eines der Gedichte von Lorenzo de‘ Medici. Es ist nicht nur die grobe Handlung und die Figurenkonstallation, die ein Buch aus der Masse hervorheben, sondern auch die Details, die passend eingebaut wurden, ohne den Lesefluss zu stören.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Noah Martin und dem Droemer Verlag für die Verlosung und die Gelegenheit, mitmachen zu dürfen, herzlich Bedanken. Ich empfehle dieses Buch definitiv auch Jugendlichen, da die Figuren und die Handlung so ausgelegt wurden, dass es zu den meisten Altersgruppen passt.