Verwirrend und leider nicht, was ich erhofft hatte

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jessamlesen Avatar

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"Flowers & Bones: Tag der Seelen" markiert den Auftakt einer Serie, die sich um die junge Catrina Valentina dreht.
Valentina trägt die Rolle von La Catrina, jener legendären Gestalt, die zum Symbol des mexikanischen Tags der Toten geworden ist. Allerdings bleibt dies ein streng gehütetes Geheimnis. Ihre Aufgabe als "La Catrina" besteht darin, die verirrten Seelen in das Reich der Toten zu führen.
Als sie sich ausgerechnet der Hexe Lily anvertraut, ahnt sie noch nicht, dass Lily ihre eigenen Ziele verfolgt, und dass diese Entscheidung mehr als nur eine schicksalhafte Wendung in ihrem Leben darstellen wird.

Der Schreibstil war meist ansprechend, und sowohl die Charaktere als auch die Handlung waren erst einmal interessant. Dennoch fehlte es mir an bestimmten Aspekten, und es gab Momente die ich von den Reaktionen der Protagonisten absolut nicht nachvollziehen konnte (ich wofür meinen Teil würde sehr viel „extremer“ auf plötzliche Drachen reagieren?), es gab einige Längen, und ich konnte nicht alles vollständig nachvollziehen. Was auch einen bestimmten Grund hat, dazu gleich mehr.

Klappentext und Einleitung klingen absolut vielversprechend. Und die Geschichte ist auch genau das: viel. Es passiert sehr viel, es gibt sehr viele Charaktere, aber ich hatte leider das Gefühl, dass es dadurch an Tiefe gefehlt hat.

Zu Beginn muss ich betonen, dass ich die Idee mit dem mexikanischen "Dia de los muertos" und der Tatsache, dass die Hauptfigur La Catrina ist, wirklich großartig finde. Für mich war das ein originelles Konzept, das ich so noch nicht gelesen hatte. Deshalb war meine Erwartung an Sandra Gauers Umsetzung dieser Elemente und des Buchs insgesamt sehr hoch.

"Flowers & Bones - Tag der Seelen" war mein erstes Buch der Autorin. Als am Anfang darauf hingewiesen wurde, dass es im gleichen Universum wie ihre anderen Bücher spielt und man einige Easter Eggs entdecken kann, klang das zunächst interessant, besonders für Leser, die bereits mit ihren Werken vertraut sind. Es stellte sich heraus, dass man als „Neuling“ da absolut nicht auf dem Laufenden ist. Das Buch spielt in einer Welt, in der Fae, Hexen, Drachen und so weiter Krieg führen, offenbar Elemente aus den anderen Büchern der Autorin - und als Neuzugang wird die Welt nicht mehr gut genug aufgebaut. Ohne das Hintergrundwissen der anderen Bücher fühlte sich die Welt etwas flach an. Man fühlte sich fast überfordert und ich kann daher nur empfehlen, die anderen Bücher der Autorin vorher zu lesen. Es las sich nicht wie eine eigenständige Dilogie, sondern eher wie die Fortsetzung einer anderen Welt aus der Sicht anderer Charaktere. Was es meiner Meinung auch fast ist.
Und so quälte ich mich leider durch die Geschichte, obwohl sie eigentlich so vielversprechend klang. Für neue Leser war dies verwirrend, und selbst für "alte" Leser dürfte das ständige Zusammenfassen der anderen Bücher nicht besonders ansprechend sein, selbst wenn man den Schreibstil der Autorin toll findet.

Ich gebe "Flowers & Bones – Tag der Seelen" 3 von 5 Sternen, jedoch konnte es mich nicht überzeugen. Es ist eine nette Lektüre für zwischendurch, aber ich würde es nicht unbedingt erneut lesen.