Solide Krimikost

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Manchmal ist es offenbar vorteilhaft, Krimiserien nicht zu kennen. So könnte es auch bei Viveca Stens „Flucht in die Schären“ sein: ein Buch, dessen Geschichte man auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände gut lesen kann, wenngleich einem dann vielleicht mancher Zusammenhang fehlt. Warum fängt die Rezension so an? Weil ich schon in Vorgängerbände einen Blick geworfen, aber noch keines gelesen hatte. Und aswar gut, weil sich diese Geschichte wohl von ihren Vorgängerbänden unterscheidet. Worin? In der Verteilung des Hauptermittlers, zahlreichen Rückblenden und auch einer gewissen Brutalität, die für skandinavische Krimiverhältnisse jedoch im Rahmen bleibt.

Worum gehts in dem Buch? Einerseits um Nora Linde, die als Chefermittlerin gegen Andreis Kovač ermittelt, und zwar wegen Steuerbetrugs. Andererseits geht es um Mina, Andreis‘ Frau, die er immer wieder verprügelt und die nun mit ihrem Sohn und Noras Hilfe ins Frauenhaus flieht. Denn Mina könnte für Nora das „Mittel zum Zweck“ sein, ihn endlich belangen zu können. Noras Kollege Thomas Andreasson hat vorwiegend mit privaten Problemen zu kämpfen, sodass er außen vor bleibt, bis eine Leiche gefunden wird und er in den Fall involviert wird.

„Flucht in die Schären“ ist ein spannender Krimi, der mindestens zwei schwierige Themen behandelt: häusliche Gewalt und Traumata durch Kriegshandlungen. Er lässt sich durch den gut lesbaren Stil und Aufbau gut lesen, die Rückblenden mögen manchen Leser stören, ich mag solche Bücher gern. Solide skandinavische Krimikost eben ...