Auf der Spur nach dem Leben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
efka Avatar

Von

Von einem Tag auf den anderen verschwindet Maria so plötzlich, dass selbst Ihr Ehemann Wig zunächst nicht die leiseste Ahnung über Ihren Verbleibt hat. Maria flüchtet vor Ihrem festgefahrenem Leben und Ihrer erstarrten Ehe. Wig flüchtete sich zu diesem Zeitpunkt bereits regelmäßig zu Nora, die sich ihn wiederum geschickt auf kontrollierbare Distanz zu halten weiß. Auf Ihrer gut geplanten Flucht trifft Maria schon bald auf Lisa. Mit Ihr wird Sie die kommenden drei Monate verbringen und Lisa wird es sein, die uns Marias Geschichte erzählt.

Das Erstlingswerk von Hubert Achleitner, alias Hubert von Goisern, begleitet Maria im Stile eines Roadmovies angenehm leicht quer durch Europa bis nach Griechenland. Wig beobachten wir dabei, wie er zwischen Schuldgefühlen und ungewohnter Freiheit über seine Ehe und das Leben mit Maria reflektiert ohne dabei zu verbittern.
Die klare Sprache zeichnet sich durch einen angenehmen Rhythmus aus, der diese Reise mit Leichtigkeit verfolgen lässt. Die Charaktere wirken allesamt authentisch und Ihre Handlungen sind stets nachvollziehbar. Die gelegentlichen, leicht religiösen Schwingungen fügen sich gut in den Rhythmus des Romans ein, ohne jemals mahnend den Finger zu heben. Das verpackt diese eigentlich schwere Thematik überraschend leicht.

Ob Marias Wunsch nach Veränderung sich erfüllt und welche Konsequenz die Flucht aus Ihrer Welt für ebendiese hat, lässt den Leser bis zur letzten Seite mit Neugierde an Achleitners lesenswerter Geschichte teilhaben.