Flüchtig

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elena_liest Avatar

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Maria ist auf der Flucht. Vor ihrem Job, ihrer Ehe, ihrem Leben. Vom einen auf den anderen Tag packt sie ihre Sachen, setzt sich ins Auto und begibt sich auf eine Reise - von Österreich nach Griechenland, aber vor allem auch zu sich selbst. Doch wie gehen die Zurückgebliebenen mit der Situation um? Was macht der Ehemann, der auf einmal alleine dasteht?

Hubert Achleitner, besser bekannt als der Musiker Hubert von Goisern, schickt die/den Leser/in auf eine Reise quer durch Europa mit einer Protagonistin, die sich selbst irgendwo verloren hat und versucht, ihren Lebenssinn wiederzufinden. Im Kontrast dazu steht der Handlungsstrang des Ehemanns, der zu Hause zurückbleibt. Obwohl er seit Jahren eine Affäre hat, kommt er mit dem Verlust Marias nicht zurecht.

Der Autor hat versucht, in einen relativ schmalen Roman sehr viel Inhalt reinzupacken: die Reise ins eigene Innere, die Religion als Rückhalt, die Nachwehen des Krieges und viele musikalische Elemente. Für mich hat das leider nicht funktioniert. Ich habe keinen roten Faden erkannt, die Geschichte wurde nicht stringent erzählt, die verschiedenen Zeitebenen haben nicht wirklich zueinander gepasst. Auch die Protagonisten haben mich durchweg nicht berührt. Achleitner erzählt immer wieder kleine Geschichten in der Geschichte (von den Eltern der Protagonisten über die Nebencharaktere bis hin zu deren Eltern wurde alles abgevespert) und brachte mich dadurch andauernd aus der eigentlichen Story raus.

Auch der Schreibstil hat mir leider nicht gefallen. Statt poetisch fand ich ihn eher aufgesetzt und anstrengend. Auch die vielen musikalischen Einschübe haben mich eher gestört, als dass sie mein Leseerlebnis bereichert hätten.

So bleibt mir dieses Buch wohl im wahrsten Sinne des Wortes nur flüchtig in Erinnerung. Sicherlich nichts, was mich länger beschäftigen wird. Ich vergebe 2 / 5 ⭐.