Flüchtig...

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mammamia Avatar

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Als ich zu Beginn des Jahres gesehen habe, dass Hubert von Goisern sich am Buchmarkt rumtreibt, war ich schon mehr als gespannt auf sein Debüt. Speziell, als ich es dann in den Händen hielt. Zugegebenermaßen hatte er auch einige Vorschusslorbeeren von mir.

Die Geschichte an sich ist nicht unbedingt neu. Es geht um ein Paar, dass nach Jahren, einigen Schicksalsschlägen und Affären versucht getrennte Wege zu gehen, wobei diese Trennung eher von Maria ausgeht, während Herwig eher so herumdümpelt. Als Maria dann aber quasi über Nacht verschwindet, ist ihm das doch nicht so grün, vor allem, weil sie auch noch mit seinem Auto abhaut und keine Nachricht hinterlässt. Während sich also Maria in der Weltgeschichte herumtreibt, macht sich Herwig in der Heimat Sorgen und versucht Maria zu finden.

Zu Beginn des Buches werden die beiden Hauptcharaktere sehr detailliert dargestellt. Es gibt die Familiengeschichte zu beiden, was auch absolut passend war, denn, wenn ich als Leserin mit den beiden eine Zeit lang auskommen soll, dann will ich auch vieles von ihnen wissen. Allerdings wurde mit die Beziehung zwischen den beiden dann zu sexlastig heruntergeleiert. Dazu kommt auch nicht, dass Herwig eine Affäre mit einer jungen Frau hat, die von ihm schwanger sein könnte. Maria findet das heraus und so ist dies eigentlich der Auslöser dafür, dass sie von ihrem Ehemann weggeht. Und plötzlich findet sich in einer Flower – Power – Gruppe wieder. Passte irgendwie so gar nicht zu ihr und machte sie nicht mehr sehr authentisch für mich.

Sie findet dann Anschluss bei einem Griechen und besucht den Heiligen Berg, der von Frauen eigentlich gar nicht betreten werden darf. Es gibt also durchaus spannende Informationen zu bestimmten Begebenheiten, aber mit fehlte dazu der Fluss zu den handelnden Figuren.

Grundsätzlich tauchen viele Nebenfiguren in der Geschichte auf. Soll so sein und muss auch so sein, aber von denen brauche ich dann eigentlich keine ganze Lebensgeschichte mehr. Das Resultat dieser Ausschweifungen war dann, dass dieses kleine Büchlein dann Längen hatte, die echt mühsam waren. An manchen Stellen fehlte dann einfach der wohlbekannte Rote Faden, was die Handlung dann auch einfach ein wenig zerwirbelte.

Was man den Autor aber zu Gute halten muss, ist der feine Humor, der doch immer wieder durchblitzte. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass man manche Anspielungen auch nur versteht, wenn man Österreich gut kennt bzw. wenn man den österreichischen Humor verstehen kann. Es gab also die ein oder andere Stelle, die mich durchaus zum Schmunzeln gebracht hat. Der Schluss des Buches hat mir auch sehr gut gefallen.

Ich finde es mutig, dass sich Hubert von Goisern mit seinem Roman einen Herzenswunsch erfüllen konnte und sich auch darüber gewagt hat. Ich persönlich bin aber mehr ein Fan seiner Musik und deren Texte.