Für mich eher flüchtig

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
jaleki Avatar

Von

Von einem Tag auf den anderen verschwindet Maria aus Herwigs Leben. Während Maria versucht ihren Lebenssinn ohne Herwig zu finden, versucht Herwig, alleingelassen, seinen Alltag zu meistern, ohne die Hoffnung auf ein Wiedersehen aufzugeben.
Hubert Achleitners Roman "flüchtig" geht um Liebe, Freundschaft, Verlust und Freiheit. Im Allgemeinen ist der Roman sehr ruhig und leise geschrieben. Er schlägt keine hohen Wellen, obwohl ein ungelöstes Verschwinden und Themen wie Trauer und Verlust, aber auch entstehende Leidenschaft doch ein gewisses Potential für ein schnelleres Erzählen und Spannung gehabt hätten, was mir persönlich etwas gefehlt hat. Leider bin ich auch mit den Personen nicht wirklich warm geworden. Obwohl Achleitner die Charakter sehr detailliert zeichnet und teilweise sehr weit ausholt, konnte ich mich stellenweise nicht mit ihnen identifizieren oder ihr Verhalten nachvollziehen. Über lange Strecken des Romans wusste ich auch nicht so recht, wohin das ganze thematisch führen soll. Manche Abschnitte waren auch recht langatmig, was den Lesefluss etwas gestört hat. Der Sprachstil hat mir nämlich eigentlich gut gefallen! In einigen Teilen hat der leise Sprachstil nämlich sehr gut zum Inhalt gepasst, weshalb mir diese Stellen auch wiederum sehr, sehr gut gefallen haben.
Zusammengefasst ist "flüchtig" ein ruhiger und unaufgeregter Roman, der Marias und Herwigs Ehe porträtiert. Ich persönlich bin mit der Geschichte leider nicht ganz warm geworden, auch wenn sie durchaus mehr Potential gehabt hätte.
Kurz noch zum Schluss: Das Cover ist unglaublich schön!