Hab mir mehr erwartet

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Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut. Denn Hubert Achleitner ist als Hubert von Goisern bei uns im südbayerischen Sprachraum sehr bekannt, vor allem durch seinen Umgang mit der Sprache und schönen Texten. Daran gibt es in diesem Buch auch nichts auszusetzen. manchmal richtig lyrisch versteht er es, Charaktere und ihre einzelnen Lebensgeschichten zu beschreiben, Gedanken zu formulieren und Allgemeingültiges zu beschreiben.
Das ist aber für mich auch das Problem des Buches. Der Autor verharrt zu sehr in Beschreibungen verschiedenster Menschen, die oft nur kurz auftreten und spinnt manchmal langwierige Geschichten um sie.
Eigentlich geht es ja um Herwig und Maria, ihr Finden zueinander und ihre über Jahrzehnte dauernde Ehe- und Schicksalsgemeinschaft, die eigentlich nur wegen ihrer plötzlichen Schwangerschaft zu einer Lebensgemeinschaft wurde. Als sie das Kind verliert, hat auch die Ehe im Grund ihren Sinn verloren, doch sie gestehen es sich nicht sein, jeder lebt für sich, bis Herwig eine Affäre hat und Maria ihn im Grunde durch ihren Flucht freigeben will. Warum sie ihm nicht einmal einen kurzebn Brief hinterlässt, damit er sich keine Sorgen machen muss, ist eins der Dinge, die ich nicht nachvollziehen kann.
Ab da wird es für mich dann nicht mehr greifbar, eine lange Tour von Maria durch Südeuropa geginnt, eine Art Roadmovie, sie lernt Lisa kennen, die sie auf dem Weg begleitet und landet letztlich in Griechenland. Wir erfahren noch einiges über eine ménage a trois, Herwigs Liebesleben daheim , das ebenso schwierig ist und irgendwann dachte ich mir, das mir das Buch inhaltlich eigentlich nichts gegeben hat. Sorry, das war halt nciht meins, auch wenn es sprachlich gesehen wirklich empfehlen kann.