Anspruchsvoller Debütroman ...

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Das Buch hat mich vom Titel und Einband her sehr angesprochen (manchmal stimmt halt "never judge a book by its cover" auch nicht). Das Flüchtige der Wolken fand ich spannend, auch wenn ich mir den Bezug zum Inhalt anders vorgestellt hatte.

Der Inhalt wiederum hat mich zeitweise doch ganz schön irritiert, und ich weiß immer noch nicht so wirklich, was ich von der Geschichte selbst halten soll. Im ersten Drittel wird eigentlich ausschließlich die Vorgeschichte rund um die "Liebesgeschichte" von Maria und Wig mit allen Aufs und Abs (und Nebenfiguren). Danach kommt es zu einer Art Roadmovie im Buch, einer Reise quer durch Europa gen Griechenland mit allerlei Begegnungen.

Die Beziehungsebene hat mich ehrlich gesagt etwas überfordert bzw. damit konnte ich wenig anfangen. Klar, man kann auch die Liebe als flüchtig ansehen und philosophieren, ob Monogamie und die Ehe etwas für einen sind, aber für mich war das ganze doch sehr anstrengend zu lesen und mit sehr viel Leid verbunden. Ich konnte auch die Motivation von Maria nicht so gut nachvollziehen. Als Charakter hatte ich als Leserin das Gefühl, als ob sie nie so lange mit ihrer "Flucht" gewartet hätte - andererseits lässt das Ende ja auch zumindest offen, ob genau die nicht auch nur ein flüchtiger Moment sein könnte. Schwierig und ich wurde mit vielen offenen Fragen zurückgelassen. Sprachlich fand ich das Buch sehr schön geschrieben, mit regionalem Einschlag und musikalischem roten Faden, der durchs Buch hindurch führt.

Insgesamt war ich für "Flüchtig" einfach nicht die richtige Leserin. Ich fand es aber trotzdem sehr interessant, zu lesen, wie ein Alpenrocker ein Buch schreibt.