Schöne Bilder, schwierige Charaktere

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"Flüchtig" ist auf jeden Fall kein Buch, das man nur flüchtig durchlesen kann.
So viele wunderbare Sätze - Hubert Achleitners Stil malt uns beim Lesen quasi Bilder vor die Augen. Ein absolutes Lesevergnügen.

Die Geschichte an sich kann aber nicht so überzeugen. Mit 55 Jahren plötzlich sein Leben gänzlich umkrempeln zu wollen beziehungsweise sich zuvor erst finden zu müssen, kann ich mir ja noch vorstellen, aber doch nicht auf diese Art. Sich mit seinem Auto, mit einem Großteil vom gemeinsamen Geld ohne ein Wort aus dem Staub zu machen ist schon sehr grenzwertig. Es gibt ja auch eine Frau im Leben des Protagonisten und bei allem immer zwei Seiten einer Geschichte.

Zu Beginn die große Liebe, Maria wird schwanger, verliert jedoch das Kind - und da beginnen schwierige Zeiten zwischen Maria und Wig. Die beiden führen jahrelang ein Leben nebeneinander her, können nicht miteinander reden und entfremden sich immer mehr. Und dann bricht sie aus - bricht auf zur weiten Reise bis nach Griechenland und zu sich selbst.
Vielleicht wissen nun Maria und Herwig wer sie sind und was sie wollen.

Das Ende lässt der Autor offen.
Ein Telefongespräch könnte zur ersten Annäherung zwischen den beiden führen. Eventuell ja in einem weiteren Buch?