Spannung auf dem Boden und in 10000m Höhe

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Willst du die Passagiere retten - oder deine Familie?
Mit dieser Frage hat mich T.J. Newman mit ihrem Debütthriller, der im Mai 2022 beim Goldmann Verlag erscheint, sofort gecatcht.
Zugegebenermaßen war ich aufgrund des Titels "Flug 416" zusammen mit dem Flugzeug auf dem Cover etwas voreingenommen und dachte sofort an einen typischen Katastrophenflug-Film, nur eben verschriftlicht. In meinem klischeehaften Bild ging es um einen technischen Defekt, der in einem Katastrophenflug endet.
Jedoch nie um die Frage, warum die Rettung der Familie mit dem Flugzeugabsturz einhergeht. Meine Neugierde war geweckt.

Kurz zusammengefasst wird die Familie von Kapitän Bill Hoffman entführt, während er seinen Coastal Airways Flug 416 mit 149 Passagieren an Bord begonnen hat. Kurz nach dem Start wird der Kapitän vom Entführer seiner Familie vor die Wahl gestellt, dass er entweder das Flugzeug abstürzen lässt oder seine Familie getötet wird.

Ohne großes Vorgeplänkel befindet man sich gleich ab Kapitel 1 in der Hauptgeschichte, die bereits mit der Entführung von Kapitän Bills Frau Carrie und den Kindern startet. In den wenigen Seiten vor Beginn der Entführung wird die innige und vertraute Beziehung zwischen Bill und seiner Frau beschrieben, sowie die Fürsorge von Bill für seine Kinder. Damit wird die Sympathie für die Familie sehr früh gewonnen und man leidet gleich zu Beginn der Entführung mit Carrie und den Kindern, sowie mit Bill mit.
Dieses schnelle Empfinden von Empathie erzeugt T.J. Newman nicht nur bei der Familie und Bill selbst, sondern auch bei der Crew und sämtlichen Nebendarstellern. Man fiebert von der ersten Sekunde mit den Figuren mit und kann sich sehr gut in die Situation und die Gefühle dieser hineinversetzen. Besonders im Gedächtnis blieb mir dabei die Kampfpilotin Tink, die bereits viele grausame Kriegsschauplätze gesehen hat, jedoch beim Blick auf das Passagierflugzeug 416 und den darin beschriebenen Passagieren einen Kloß im Hals verspürte.

Die Autorin schafft es mit wenigen Worten den Leser ins Geschehen mitzunehmen, ohne Langeweile zu erzeugen. Die Spannung bleibt bis zum vorletzten Kapitel (das Ende der Geschichte befindet sich im letzten Kapitel) aufrecht erhalten. Dieser Spannungsverlauf hat mich sehr gepackt und dazu geführt, dass ich nonstop von Kapitel zu Kapitel weitergelesen habe, um zu erfahren, wie es mit dem Kapitän Bill, seiner Crew und seiner Familie weitergeht.


Der Thriller "Flug 416" ist eine klare Leseempfehlung für alle, die einen mitreißenden, spannenden und gut unterhaltenden Thriller suchen, der es locker mit Hollywood-Blockbuster aufnehmen kann.