Drei Menschen in unterschiedl. Lebensabschnitten - ein Roman über die Selbstbesinnung

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christina19 Avatar

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In der Leseprobe taucht man taucht zuerst in die Gedanken und damit das Leben von Margrit ein. Sie sinniert über ihre Vergangenheit und die Gegenwart. Dabei wirkt sie teils zufrieden, teils etwas betrübt. Trotz ihres hohen Alters fühlt sie sich noch immer verantwortlich für ihre Familie, ist in erster Linie Mutter für ihren ebenfalls betagten Sohn Frieder, danach Großmutter ihrer Enkelin Luzie. Mir gefällt die Stimmung, die mit dieser Figur transportiert wird, die ruhige, das eigene Leben reflektierende Atmosphäre.
Mit Luzie und Arthur spielen zwei weitere Charaktere eine wichtige Rolle in "Flusslinien". Ich finde die beiden gut gewählt, da sie augenscheinlich unterschiedlichen Alters sind und damit ganz verschiedene Generationen repräsentieren. Dabei ist es interessant zu sehen, was den einzelnen Generationen jeweils wichtig ist, worin sie Probleme sehen usw., schließlich ist jeder von ihnen in einer anderen Zeit aufgewachsen und befindet sich in einem anderen Lebensabschnitt.
Sprachlich mag ich die Leseprobe gerne. Der Schreibstil ist ruhig und leicht lesbar. Sehr gelungen finde ich den Übergang vom ersten zum zweiten Kapitel, da Arthur die Gedanken Margrits zum Wort für "Stille" teilt.
Gerne würde ich erfahren, wie die drei Figuren ihren Alltag meistern und mit welch unterschiedlichen Blickwinkeln sie alters- und erfahrungsbedingt auf Situationen schauen.