3 Menschen - 3 Traumata - 3x Loslassen

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antjefk Avatar

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Schon von Katharina Hagenas Roman "Der Geschmack von Apfelkernen" war ich damals begeistert. Dieser Generationen-Roman ist noch um einiges besser: Er handelt von der 102-jährigen Margrit, die in einer Senioren-Residenz in Hamburg an der Alster lebt sowie von ihrer Enkelin Luzie, die die Schule kurz vor dem Abitur geschmissen hat und von Artur, Studienabbrecher, Fahrer des Seniorenbus, Sondengänger und Spracherfinder. Alle drei haben mit ihren jeweiligen eigenen Traumata zu kämpfen. Welche dies sind, verrate ich an dieser Stelle nicht, das wären zu viele Spoiler. Über Margrit lernen sich auch Artur und Luzie kennen und alle drei helfen sich gegenseitig, jeder auch seine ganz besondere Art, von ihren Traumata loszulassen und "weiterzuatmen". Die Themen "Atmen, Sprache, Stille" spielen im gesamten Roman auch eine zentrale Rolle (mehr verrate ich auch hier nicht).
Ganz besonders gut haben mir Margrits Gedanken und Aussagen zu den unterschiedlichsten Bereichen wie Vergangenheit/Politik/Moderne/etc gefallen. Ihre Aussagen sind oftmals treffend, dabei teilweise lustig, teilweise berührend, manchmal auch unbequem, immer mit einem ganz Margrits eigenen philosophischen Charakter.
Das Cover ist ebenfalls wunderschön und passend zum Fluss bzw zu den "Flusslinien". Insgesamt ist dies ein sehr lesenswertes Buch!