Fließende Linien

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beme65 Avatar

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Katharina Hagena hat mit Flusslinien einen feinfühligen und sensiblen Roman über drei Generationen und ihre Verbindungen erschaffen. Die Geschichten von Margrit, Luzie und Arthur sind miteinander verwoben und doch ganz eigeständig.
Margrit, mit 102 Jahren am Ende eines langen Lebens angekommen, nimmt uns mit in Ihre Vergangenheit und ihre Geschichte. Ohne Vater aufgewachsen, an der Seite einer Mutter, die fortschrittlich unangepasst war und deren Liebe den Römischen Garten gestaltete, zu dem sich Margrit jeden Tag fahren lässt. Diese Fahrten mit Arthur, einem Pfleger der Seniorenresidenz, in der Margrit lebt, führen an die Elbe, und in die Erinnerungen Margrits. Arthur selbst ist in seinen Schuldgefühlen gefangen und versucht mit seinem Leben ins reine zu kommen. Er erfindet eigene Sprachen und bleibt in seiner Schuld sprachlos. Luzie, Enkelin von Margrit, steht an der Schwelle zum Erwachsenwerden und hat ihr Abi "geschmissen". Sie möchte als Tätowiererin arbeiten und hat in ihrer Grossmutter ein Übungsmodell gefunden. Durch diese Nähe nähern sich die beiden auch emotional an.
Ein vielschichtiger Roman über Vergangenes und heutige Beziehungen zwischen drei scheinbar unterschiedliche Charaktere und deren langsame Annäherung.
Der Roman wirkt sehr lebendig und feinfühlig in der Wortwahl und vermittelt ein Gefühl von leisen Tönen.