Sehr langatmig

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timphilipp Avatar

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Ich fand die Lektüre dieses Romans sehr anstrengend. Das liegt weniger an der bedächtigen, ruhigen Erzählweise als daran, dass alles über immerhin 390 Seiten so vor sich hinplätschert und es keine richtige Handlung gibt. Daher passt der Buchtitel recht gut. Sind die ersten Seiten erst einmal gelesen, weiß man bereits Wesentliches. Die relativ kurzen Kapitel widmen sich abwechselnd jeweils einem der drei Protagonisten. Allen gemeinsam ist, dass jeder sein Päckchen im Leben zu tragen hat. Die 102jährige Margrit verbringt ihre Zeit am liebsten im Römischen Garten in Hamburg, den einst die Freundin ihrer Mutter gestaltet hat. Dorthin lässt sie sich täglich von Arthur, dem Chauffeur in ihrer Seniorenresidenz, fahren, um vor allem die Vergangenheit dieser Gärtnerin zu rekapitulieren. Arthur wiederum hat Schuldgefühle seinem verstorbenen Zwillingsbruder gegenüber. Schließlich ist da noch Margrits 18ährige Enkelin Luzie, die ein Trauma zu bewältigen und sich ganz dem Tätowieren verschrieben hat. Gestört hat mich außerdem, dass einige völlig realitätsfremde Dinge als selbstverständlich dargestellt werden, z.B. dass sich Margrit und einige weitere betagte Mitbewohner von Luzie Tätowierungen machen lassen.
Insgesamt trifft das Buch nicht meinen Geschmack.