Ziemlich ungewöhnliche und schön geschriebene Geschichte

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Mit ihren einhundertundzwei Lebensjahren kann Margrit auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Täglich lässt sie sich von Arthur von der Seniorenresidenz in der sie lebt in den Römischen Garten fahren. Während sie von dort auf die Elbe blickt, erinnert sie sich an viele Dinge. An ihre Liebhaber, aber allen voran an ihre Mutter und an Else, die Gestalterin des Römischen Gartens. Diese Frau war die große Liebe von Margrits Mutter. Damals waren aber die Zwänge der Gesellschaft noch ganz anders und Vieles musste im Verborgenen geschehen.
Luzie, Margrits Enkelin, kommt immer mal wieder zu Besuch. Niemand weiß genau, warum sie sich so kurz vor dem Abitur von der Schule abgemeldet hat. Nun haust Luzie vorübergehend unweit der Seniorenresidenz in einem DLRG-Turm mitten am Fluss. Einzig das Tätowieren scheint ihr in dieser für sie schwierigen Zeit zu helfen. Als sie ihrer Oma vorschlägt, auch sie zu tätowieren, stimmt diese zu - wohl auch, um mehr Zeit mit Luzie verbringen und wieder einen besseren Draht zu ihr aufbauen zu können.
Auch Arthur und Luzie begegnen sich. Wie Luzie hat auch Arthur mit einem traumatischen Erlebnis zu kämpfen und die Erinnerungen daran schmerzen ihn.
Letztlich sind alle drei irgendwie gefangen im Strom der Erinnerungen und versuchen sich mühsam Stück für Stück daraus zu befreien.

Mit viel Empathie und Wärme erzählt die Autorin in diesem Buch von drei sehr unterschiedlichen Menschen, deren individuelle Lebensgeschichten dennoch irgendwie ineinanderfließen wie die Zuströme eines Flusses. Überhaupt spielt die Elbe in der ganzen Geschichte eine wichtige Rolle.

Fazit: eine ziemlich ungewöhnliche Geschichte, die man gar nicht mehr aus der Hand legen mag