voller Fragen

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majandra Avatar

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London ist ein Mädchen, das die elfte Klasse der Meridan Highschool besucht. Ihr Leben verläuft allerdings nicht so gewöhnlich wie das von anderen Teenagern, denn sie hat ein perfides Problem: Sie erinnert sich niemals an den vorherigen Tag, wenn sie sich keine Aufzeichnungen darüber gemacht hat.

 

Die Spannung wird in dem Roman dadurch erreicht und vor allem aufrecht erhalten, dass die LeserInnen nicht wissen, was eigentlich mit London los ist. Leidet sie an Amnesie? Ist es eine andere Krankheit? Wie kann sie sich an die Zukunft erinnern? Dazu kommt, dass offensichtlich etwas faul an der Sache ist – der Arzt wird beispielsweise über den Hergang einer Verletzung belogen und es wird erwähnt, dass London nur mit zwei Personen über ihr Problem sprechen kann: ihre Mutter und ihre beste Freundin Jamie.

 

Stilistisch greift das Werk zu wenig aufregenden Erzählformen, einzig den Beginn eines jeweiligen Kapitels mit dem Spickzettel vom Vortag kann man als kreativen Teil bezeichnen. Auch sprachlich geschieht nicht viel Originelles. Die LeserInnen haben an Londons persönlichen Problemen teil, welche diese als Ich-Erzählerin schildert.

 

Im Großen und Ganzen bleibt bei der Lektüre nur eines: offene Fragen. Wie kann sich London an ihre Mutter, ihre beste Freundin oder die Anzahl der SchülerInnen ihrer Schule erinnern, ohne sich ständig Notizen zu machen? Handelt es sich vielleicht doch um eine Form der anterograden Amnesie? Wieso fragt Londons Mutter, ob Aufzeichnungen über Luke Henry in ihren Notizen stehen, wenn sie doch weiß, dass es sein erster Tag auf der Schule ist? Zudem wird mehrmals davon gesprochen, dass sich London an zukünftige Ereignisse erinnern kann, jedoch nicht weiß, ob heute ein Mathe-Test oder ähnliche Prüfungen stattfinden.

 

Fazit: Man möchte wissen, was hier geschieht. Das jedoch ist der einzige Grund, der dazu führt, dass man das Buch liest.