Mysteriöse Studentenverbindung in Oxford mit unauthentischen Protagonisten

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Gemeinsam mit Harper lernen wir die University of Oxford kennen, welche sich als wunderschönes Setting entpuppt. Alte Gebäude, ein großer Campus und natürlich auf Verbindungen. Die Vier Farben sind vier unterschiedliche Studentenverbindungen, die alle ein gemeinsames großes Geheimnis hüten. Sie wohnen in einzelnen Wohnhäusern, weshalb Harper in das Haus der Diamonds zieht. Das Setting und die verschiedenen Orte haben mich fasziniert und ich wäre am liebsten selbst dort. Alles wirkt alt und magisch auf mich.
Die Vier Farben sind eine spannende Gemeinschaft, die für viele Gerüchte sorgen. Ich werde nicht im Genauen darauf eingehen, was genau das Geheimnis der Vier Farben ist. Trotzdem kann ich sagen, dass mir die Grundidee anfangs nicht ganz so gefallen hat. Ich dachte, dass es zu krass ist, was bei der Verbindung passiert. Doch im Laufe der Geschichte habe ich Gefallen daran gefunden. Je weiter das Spiel der Vier Farben voran ging, desto mehr habe ich die Grundidee und das Geheimnis geliebt. Auch wenn das Spiel teilweise sehr grotesk und moralisch nicht ganz vertretbar war, hat mir die Spannung, die dadurch ausgelöst wurde, sehr gefallen.
Was mir jedoch das Leseerlebnis etwas versaut hat, waren die Protagonisten. Harper hat zu Beginn der Geschichte einen sympathischen Eindruck gemacht. Zusammen mit ihrer besten Freundin Cece geht sie nach Oxford und möchte mehr über ihre Eltern herausfinden. Nachdem sie bei den Diamonds ankommt, wird Cece leider sehr vernachlässigt, denn Harper darf ihr nichts von den Geheimnissen der Vier Farben erzählen. Anstatt trotzdem Kontakt zu Cece zu halten und nicht auf das Thema einzugehen, wird Cece lieber ignoriert und der Kontakt bricht langsam ab. Das fand ich sehr schade. Dann ist da noch Finley. Ihn fand ich leider von Anfang an unsympathisch. Harper möchte nichts mehr mit ihm zu tun haben, da er sie in ihrer Vergangenheit verletzt hat. Trotzdem läuft er ihr ständig hinterher, spricht sie an und lässt sie nicht in Ruhe. Leider hat er damit Erfolg. Sein Verhalten finde ich absolut ätzend. Leider wurde Harper dann mit der Zeit ebenfalls unsympathisch, da sie sich auf ihn einlässt. Es kommt zu einem ständigen Hin und Her zwischen den Beiden, was überflüssig war. Das Lesen wurde dadurch anstrengend. Wenn mir die Protagonisten zu nervtötend sind und das Lesen anstrengend wird, kann mich ein Buch leider nicht überzeugen. Jedoch mochte ich die Nebencharaktere wie Lexie und Cece sehr gern.
Was mich ebenfalls gestört hat, waren die sehr vielen offenen Fragen. Dass in einem Buch ein bis zwei Geheimnisse offenbleiben und man nicht weiß, was genau vor sich geht, ist normal. Jedoch war es in diesem Buch so, dass ich super viele Fragen, während dem Lesen hatte und diese immer noch habe. Vermutlich werden diese im zweiten Band beantwortet, aber mir waren es zu viele Geheimnisse auf einmal. Dazu zählt der plötzliche Cliffhanger, den ich gar nicht habe kommen sehen. Leider war der auch nicht gut verpackt, sondern einfach als ein weiteres Kapitel hinten angehängt.
Fazit:
Wenn ich „Four Houses of Oxford – Brich die Regeln“ Revue passieren lasse, muss ich leider sagen, dass mir die Protagonisten die Storyline ziemlich versaut haben. Die Idee hinter den Vier Farben und dem Spiel ist großartig und spannend. Außerdem hat mir das Setting gut gefallen, sowie die Nebencharaktere. Jedoch wurde dies von der Beziehung zwischen Harper und Finley etwas zerstört. Beide waren mir nicht sympathisch und ihre Handlungsweisen einfach nicht nachvollziehbar. Dennoch will ich Band 2 lesen, um zu erfahren, welche Geheimnisse die Vier Farben noch haben.