Historische Ermittlungen in München

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Fräulein Anna fängt ihre erste Stelle als Assistentin der Gerichtsmediziner in der Münchener Gerichtsmedizin an und geht somit einen für die 1910er Jahre ungewöhnlichen Weg als arbeitende Frau. Direkt bei ihrer ersten Leiche handelt es sich um die einer ehemals berühmten Schauspielerin, die im Wasser liegend tot aufgefunden wird. Zeitgleich trifft sie auf den Journalisten Fritz, der ein Doppelleben führt, auf der einen Seite ist er ein adeliger Lebemann, auf der anderen Seite betreibt er eine kleine Druckerei und gibt ein Wochenblatt heraus. Er erhofft sich von Anna Informationen, diese bekommt er zunächst auch, als Anna seine Absichten allerdings durchschaut hat, entwickelt sich eine zunächst platonische Freundschaft zwischen ihnen.

Tja, ich weiß nicht so recht, um was es sich bei diesem Buch handelt. Ein Roman? Eine Liebesgeschichte? Ein Krimi? Irgendwie alles zusammen und keines davon entwickelt sich wirklich überzeugend. Am ehesten könnte man es noch als historischen Roman beschreiben. Ja, der Mord an der Schauspielerin verteilt sich über das ganze Buch und letzten Endes wird nach mehr als einem Jahr auch ihr Mörder gefunden, insgesamt reicht dieser Handlungsstrang aber nicht aus, um aus dem Buch einen Krimi zu machen. Dominiert wird das Buch durch die sich entwickelnde Freundschaft zwischen Anna und Fritz, die in aller Detailtreue die Seiten beherrscht.
Insgesamt war dieses Buch für mich als Krimi enttäuschend, als netter Roman für zwischendurch okay.