Mehr Roman als Krimi

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kathi69 Avatar

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Der Klappentext versprach einen spannenden Krimi Anfang des 20. Jahrhunderts in München. Hauptpersonen sind Anna, eine gelernte Krankenschwester, und Friedrich von Weynand. Anna kommt aus der Provinz nach München, um in der Gerichtsmedizin zu arbeiten. Friedrich führt ein Doppelleben: er ist von Geburt an adelig und leitet im geheimen eine Zeitung. Er ist immer auf der Suche nach spannenden Geschichten. Als in München eine bekannte Schauspielerin ermordet wird, lernen sich Anna und
Friedrich kennen.

Das Cover ist sehr schön und passt gut zu der Geschichte.

Ich kann nicht behaupten, dass ich die Umsetzung der Geschichte gut finde. Ich hatte mich auf einen spannenden Krimi aus der Prinzregentenzeit gefreut, so wie es im Klappentext stand. Der Krimi kam in diesem Buch allerdings viel zu kurz. Die Ermittlungen, die Anna und Friedrich angeblich zusammen anstellen, nimmt vielleicht 10 % des Buches ein. Das ist mir zu wenig. Die Autorin hat viel Recherche bezüglich der politischen Situation zur damaligen Zeit einfließen lassen. Das hat mir gefallen, aber nur bis zu einem gewissen Maß, es sollte aber nicht überhand nehmen auf Kosten vom eigentlichen Thema, der Mordermittlung.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen.

Auch mit den Figuren bin ich gleich warm geworden. Ich fand auch gut, dass es nicht zu viele Beteiligte waren, so dass man gut den Überblick behalten konnte.

Das Buch ist interessant für mich, weil ich gerne historische Krimis lese. Ich habe schon von René Anour die Geschichte von der Totenärztin verfolgt, die mir sehr gut gefallen hat, auch weil in diesen Büchern die Ermittlung im Vordergrund steht. An diese Reihe reicht das Buch von Frau Aicher aber noch lange nicht ran.

Zu den anderen Büchern dieser Autorin kann ich nichts sagen und auch keinen Vergleich ziehen, weil dieses mein erstes war. Es ist aber durchaus noch Potenzial nach oben ersichtlich.

Ich kann dieses Buch denjenigen empfehlen, die an Geschichte interessiert sind, denn die wird ausreichend erwähnt. Für Krimiliebhaber ist dieses Buch eher nichts. Ich habe es trotzdem zu Ende gelesen, weil ich wissen wollte, wer denn nun der Täter war und auch warum. Da gab es dann noch eine Überraschung am Ende …