Mord im Münchner Milieu

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moka07 Avatar

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Der Roman von Petra Aicher spielt in der Zeit vor dem 1. Weltkrieg in München.
Die junge Krankenschwester Anna Zech, vom Lande kommend, beginnt in der Münchner Gerichtsmedizin eine Stelle als Assistentin. Gleich der erste Fall - oder besser die erste Leiche - fesselt Anna und sie versucht mehr über die Hintergründe der Toten zu erfahren. Die Tote war Adele Röckl, eine alternde Schauspielerin mit Kontakten in die höchsten gesellschaftlichen Schichten. Auf der Suche nach der Wahrheit trifft sie auf Friedrich von Weynand, der in München als Skandalreporter Fritz Nachtwey unterwegs ist.
Die Hauptperson Anna Zech wirkt zunächst etwas naiv. Aber sie ist eine intelligente und sehr sympathische junge Frau, die ihren Prinzipien treu ist. Sie weiß sich in der männerdominierten Gesellschaft zu behaupten. Ihr Gegenpart (oder eher Verbündeter) Fritz Nachtwey ist ein gelangweilter Mann, adliger Herkunft, in einer zerrütteten Ehe gefangen. Er ist fasziniert von dieser jungen, unabhängigen Frau Anna und gemeinsam decken sie den Kriminalfall um Adele Röckl auf. Der Leser wird aber auch auf verschiedene Nebenschauplätze geführt und bekommt so einen intensiven Einblick in die gesellschaftlichen Schichten und das Leben in München vor dem 1. Weltkrieg.
Dieses Buch ist ein Mischung aus einem historischen Roman und einer Kriminalgeschichte, aber es bahnt sich auch eine Liebesgeschichte an. Das Buch ist sicher kein Thriller, aber gut zu lesen und man möchte nach jedem Kapitel wissen wie es weitergeht. Und so bin ich natürlich auch auf den zweiten Band gespannt.