München 1912

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Eine außergewöhnliche Hauptperson: eine junge Obduktionsassistentin im München des frühen 20. Jahrhunderts, quasi am Vorabend des ersten Weltkriegs. Das Buch ist in zweierlei Hinsicht sehr interessant: Da ist zum einen die Geschichte eines ungeklärten Todesfalls, in dem sowohl die junge Anna als auch ihre Bekanntschaft Friedrich von Weynand ermitteln. Die Story ist jederzeit interessant, die Haupt- und Nebenpersonen sind authentisch und liebevoll angelegt. Mindestens genauso spannend sind aber die Einblicke, die man in die Gesellschaft und das Leben im München der 1910er Jahre bekommt. Eine Monarchie, die zwar noch existiert, aber nicht mehr wirklich funktionsfähig ist, eine liberale Kulturszene (deutlich liberaler als im damaligen Berlin), krasse gesellschaftliche und politische Gegensätze, die brisanten Entwicklungen in der Außenpolitik. Tolle Mischung, sehr empfehlenswertes Buch!!