Sehr gelungener Auftakt

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meinekleinebüchersucht68 Avatar

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Nach zahlreichen Veröffentlichungen unter anderem Namen hat Petra Aicher nun ihr neustes Werk „Fräulein Anna Gerichtsmedizin“, dass im Dezember 2022 im Ullstein Verlag erschienen ist, veröffentlicht. Ich muss leider gestehen, dass ich weder die Autorin noch ihre bisherigen Bücher kenne und somit war dieser Roman mein Debüt. Dank eines Buchportals bin ich auf dieses Buch aufmerksam gemacht worden und nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, stand für mich fest: ein Must Have, dass ich unbedingt lesen muss!

Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin ließ mich sofort in die Geschichte um Anna Zech ein und abtauchen. Bereits nach wenigen Seiten hatte mich der Roman komplett in seinen Bann gezogen und von da an, konnte bzw. wollte ich ihn auch nicht mehr aus den Händen legen. Zu jedem Zeitpunkt musste ich wissen, wie es mit Anna und Fritz weitergehen wird. Bevor ich aber näher auf die Geschichte eingehe, möchte ich noch die sehr gut gezeichneten Charaktere loben. Authentisch und lebensnah und dank dieser brillanten Darstellung konnte ich mich perfekt auf die Zeit 1912 einlassen. Während des Lesens merkt ich, mit wieviel Herzblut die Autorin ihren Roman geschrieben hat. Petra Aicher hat es nicht nur geschafft, eine brillant eingefangene Kulisse zu schaffen, sondern auch die gut recherchierten Fakten, perfekt in die Geschichte einfließen zu lassen. Die Handlung ist ein gelungener Mix zwischen historischen Roman und Kriminalfall. Ihre Tage am Rotkreuzkrankenhaus sind für die Krankenschwester Anna Zech gezählt, aber sie hat schon einen neuen Job in Aussicht: eine Assistentenstelle in der Münchner Gerichtsmedizin. Anna hat kaum Zeit ihren neuen Arbeitsplatz kennenzulernen, da muss sie auch ihre erste Obduktion beiwohnen. Die ehemals erfolgreiche Schauspielerin Adele Röckl wird tot aus dem Wasser geborgen und um die Todesursache zu ermitteln, muss sie medizinisch untersucht werden. Für den ersten Tag eine ziemliche Herausforderung.

Zur gleichen Zeit erfährt der Skandalreporter Fritz von Weynand von der toten Schauspielerin und wittert seine Chance. Um jeden Preis will er die Story für seine Zeitung haben und mit seinem Charme lernt er Anna Zech kennen. Obwohl sie sehr misstrauisch ihm gegenüber ist, lernen die beiden sich näher kennen und sind der gleichen Meinung: Adele Röckl hat sich niemals selbst getötet. Anna und Fritz wollen Licht ins Dunkel bringen. Ob ihnen das gelingen wird? Das Ende war stimmig und macht Lust auf den zweiten Band.

Mit ihrem ersten Band Petra Aicher hat es geschafft, meine Erwartungen mehr als nur zu erfüllen. Sehr gute Charaktere, eine spannende Geschichte, die in einer zeitgemäßen Kulisse spielt, was will der Leser mehr.

4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung!