Alma kann es nicht lassen

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agatha4ever Avatar

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1924: Baden-Baden befindet sich, wie der Rest der Welt, im Ägyptenfieber. Aus diesem Grund wird im Kurhaus von Baden-Baden die Oper Aida aufgeführt. Die anschließend unter dem Motto „Legenden des Nil“ stattfindende Premierenfeier wird durch die Ermordung des Startenors abrupt beendet. Alma, das Fräulein vom Amt, und ihre Freundin Emmi sind Gast auf der Feier. Als Emmis Freund und Verehrer August sofort zum Hauptverdächtigen wird beginnt Alma mit ihren eigenen Ermittlungen, da sie von Augusts Unschuld überzeugt ist.

„Das Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus“ ist zwar bereits der 2. Band der Reihe, aber für mich war es das erste Buch von Charlotte Blum (Pseudonym von Regine Bott und Dorothea Böhme). Die Autorin schafft es ausgezeichnet die damalige Stimmung sprich das wiedergewonnen Leben nach dem 1. Weltkrieg, die ersten Andeutungen / Anzeichen des aufkommenden Nationalsozialismus sowie die Schwierigkeiten der Frauen in jener Zeit detailliert darzustellen. Als ebenso gelungen empfinde ich die gezeichneten Charaktere der einzelnen Protagonisten, welche man sich lebhaft und bildlich vorstellen kann. Alma das freiheitsliebende Fräulein vom Amt, die ihre Nase gerne in die Ermittlungen der Polizei steckt. Ihre Mitbewohnerin und beste Freundin die etwas flatterhafte und lebhafte Emmi sowie die sittenstrenge Großmama, die gerne an den alten Zeiten gerne festhalten will. Die forsche Witwe Frau Doktor Hinrichs und Ludwig Schiller der gute Kriminalkommissar, treue Freund und Almas Liebe.

Das schlichte Buchcover auf dem eine junge Frau (Alma - Das Fräulein am Amt) in einem Treppenhaus abgebildete ist passt für mich hervorragend zum Buch. Gut gefallen hat mir auch die liebevolle Gestaltung der Innenseite des Buchcovers. Dort ist eine Stadtkarte von Baden-Baden aus dem Jahr 1924 zu sehen. So kann man sich die Orte des Geschehens noch besser vorstellen.

Leider konnte mich das Buch nicht ganz zu 100 % überzeugen, da es für meinen Geschmack stellenweise etwas zu langatmig war. Wer aber einen „historischen“ Krimi aus den 30er Jahre sucht, der wird mit diesem Buch ein paar schöne Stunden verbringen können