Cosy Crime aus Baden-Baden in 1924

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
caro08 Avatar

Von

Nach einer glanzvollen Aida-Aufführung im Kurhaus von Baden-Baden wird der Tenor des Ensembles, Josef Wittich, erschlagen aufgefunden. Ein Fräulein vom Amt, Alma Täuber, will sich zwar vorerst aus den Ermittlungen heraushalten, begibt sich aber später dennoch auf Spurensuche und taucht ein in eine Gesellschaft voller Egoismus, Starallüren, perfider länderübergreifender Machenschaften und lange aufgestauter Rache. Nicht zuletzt dank der zarten Liebesbande zu Kriminalkommissar Ludwig Schiller gewinnen die Handlung und die dazwischen geflochtenen Ermittlungen an Fahrt und die ein oder andere unschöne menschliche Eigenschaft tritt zutage.

Der zweite Roman des Autorinnenduos Regine Bott und Dorothea Böhme, welche sich unter dem Pseudonym Charlotte Blum bereits einen Namen gemacht haben, schafft es leicht, an den ersten Teil rund um eine junge emanzipierte Frau aus den Jahren zwischen den Weltkriegen anzuknüpfen. Mit Alma Täuber wurde eine interessante Figur geschaffen, mit der man sehr leicht in die Zeit um 1924 reisen und beobachten kann, welche teils schweren Entscheidungen getroffen werden mussten, die in der heutigen Zeit glücklicherweise zu Selbstverständlichkeiten gehören. Baden-Baden als Rahmen, zwischenmenschliche Bande und ägyptische Artefakte runden diese sehr gelungene Geschichte ab.

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus ist ein leicht und angenehm zu lesender Cosy Crime, der Vieles bietet: interessante geschichtliche Hintergrundinformationen mit einem düsteren Mordfall umrahmt von einer zarten Liebesgeschichte: als Feierabendlektüre sehr empfehlenswert!